ERASMUS+: Reisetagebuch der Schwedenfahrt

Vom 25. Februar bis zum 3. März 2018 findet das dritte ERASMUS+-Projekttreffen in Skara, Schweden statt. Von Sonntag an wird hier jeden Tag ein kurzer Artikel erscheinen. Schaut also immer wieder rein, damit ihr nichts verpasst!

Viel Spaß beim Lesen unseres Reiseberichts
Das ERASMUS+-Homepage-Team und alle Teilnehmer der Schwedenfahrt


Sonntag, 25.02.2018: Anreise

Nachdem wir uns heute morgen alle um 7:00 morgens völlig übermüdet am Flughafen getroffen haben, haben wir uns nach dem Koffer Check-In (bei dem Manuel, unser Hahn im Korb, den schwersten Koffer hatte) und einem ausgiebigen Aufenthalt im DutyFree auf den Weg zu unserem Gate gemacht. Beim Warten auf den Flug haben wir es uns auf Liegen am Flughafen bequem gemacht, der dann um 9:15 nach Göteborg abgehoben ist. Als wir um 11:05 angekommen sind, wurden wir gleich ganz herzlich von dem Taxifahrer begrüßt, der uns anschließend nach Skara gebracht hat. Dort wurden wir dann von unseren schwedischen Austauschpartnern empfangen.

Beim gemeinsamen Mittagessen habe ich zuhause auch die Eltern meiner Partnerin kennengelernt. Danach hatten wir ganz viel Zeit für uns, in der wir viel geredet haben und sie mir die kleine Stadt gezeigt hat. In den Alltag wurde ich ebenso bereits integriert, weil wir zu meiner Überraschung sonntags in einem Supermarkt einkaufen waren. Als wir zurückgekommen sind, gab es gleich das Abendessen bei dem die Familie nochmal ganz herzlich war.

Jedoch war heute ein super anstrengender Tag, nachdem ich mich nach meiner Dusche sehr auf mein Bett freue! Julia


Montag, 26.02.2018: Getting to know each other!

Heute, am Montag den 26. Februar begann der erste richtige Tag in Schweden! Nach einem leckeren, typisch schedischen Frühstück trafen wir uns um 09.00 Uhr in der Schule "Katedralskolan" in Skara. Wir wurden bei der sogenannten "Welcome Ceremony" herzlich begrüßt und konnten gleich die anderen Teilnehmer aus Schweden, Belgien und Slovenien kennenlernen! Jedes Land stellte sich in einer kurzen (oder bei uns zugegeben eher längeren) Präsentation vor. Von den Belgiern bekamen wir leckere Schokolade geschenkt, während wir Deutschen Lebkuchen mitgebracht hatten. Anschließen folgte auch gleich ein typisch schwedische "fika", also eine Kaffeepause mit Gebäck.

Nach dem Mittagessen in der Schulkantine (welches in Schweden übrigens kostenlos ist...nur mal so als kleiner Verbesserungsvorschlag) erhielten wir einen Vortrag des weltweit erfolgreichen Gedächtnismeisters Jonas von Essen. Er vermittelte uns auf interessante und lustige Weise Gedächtnistechniken und gab uns hilfreiche Tipps. Nach dem Vortrag tankten wir erneut Kraft bei einer "fika" in einem nahgelegenen Kaffee und lernten verschiedene schwedische Gebäcke kennen. Nun folgte ein Führung durch die Kathedrale Skaras und deren Geschichte.

Auch der späte Abend blieb nicht ungenutzt und ein Großteil von uns traf sich inoffiziell bei Mondschein zum Schlittenfahren und Marshmallow grillen am Lagerfeuer. Alicia


Dienstag, 27.02.2018: Medieval and modern use of language

Heute stand viel auf dem Programm: Um 8:30 trafen wir uns am Busbahnhof und unsere Rundreise für den heutigen Tag begann. Erster Stopp war in Varnhem, wo wir uns eine archäologische Ausgrabungsstätte anschauten. Das Besondere am Ort: Die Archäologen fanden die älteste Steinkirche Schwedens. Aber bevor wir uns die Ausgarbungen angesehen haben, hatten wir einen Workshop über das Lesen und Schreiben von mittelalterlichen Runen. In der Wikingerzeit war die Runenschrift über ganz Skandinavien verbreitet – allein in der Region um Skara finden sich ca. 200!

Anschließend war es schon Zeit zum Mittagessen, wofür wir auf dem Berg Kinnekulle einkehrten. Währenddessen wurden einige Projektteilnehmer einem Live-Radiointerview unterzogen.

Nach dem Mittagessen ging es auch schon gleich weiter: In der Redaktion der „Marienstads Tidningen“ wurden wir von der Chefredakteurin begrüßt. In einer kurzen Führung erhielten wir einen Einblick in die Arbeit in einer Lokalzeitung, die erstaunlicherweise schon über 200 Jahre alt ist (gegründet 1817)! Im an die Führung anschließenden Vortrag wurden wir über die besondere Stellung der Pressefreiheit und der Transparenz in Schweden aufgeklärt: Journalisten dürfen sogar in den Briefverkehr der Politiker Einsicht nehmen. Abgerundet wurde der Vortrag mit aktuellen Gefahren für den Journalismus wie z.B. die zunehmende Verbreitung von Social Media bzw. ob diese wirklich Gefahren darstellen.

Den Abend ließen fast alle Projektteilnehmer mit einem Filmeabend ("Das fünfte Element" - sehr empfehlenswerter Science-Fiction-Film) ausklingen. Manuel


Mittwoch, 28.02.2018: Wir lernen Swedisch!

Mit dem heutigen Tag, dem 28. Februar, haben wir schon die Hälfte unseres Aufenthalts hier in Schweden verbracht. Früh am Morgen trafen wir uns um 8 Uhr in der Schule. Anders als an den anderen Tagen hatten unsere Austauschpartner heute ein anderes Programm. Diese besuchten ihre normalen Unterrichtsstunden und haben auch zum Teil Tests geschrieben, während wir Gäste aus Deutschland, Belgien und Slovenien einen Schwedischkurs hatten. Zunächst beschäftigten wir uns vor allem damit, wie Schwedisch als 2. Fremdsprache hier und besonders in dieser Schule hier in Skara unterrichtet wird. Um auch in Kontakt mit solchen Schülern zu treten, besuchten uns 5 nette Flüchtlinge aus Afghanistan, Somalia und Syrien, die wir Fragen über ihre Herkunft, Situation und Integration fragen konnten. Es war interessant das Thema Flüchtlinge auch einmal aus dieser Perspektive zu betrachten. Auch wenn die persönlichen Erfahrungen und Empfindungen teilweise tragisch waren. Bei dem anschließenden gemeinsamen Fika sind noch schöne Gespräche entstanden:).

Danach sind wir zurück in das Klassenzimmer und haben uns mit dem zweiten Teil dieses Workshops beschäftigt: Schwedisch lernen! Nun können wir mehr oder weniger die wichtigsten schwedische Sätze und Wörter. Beim Lernen ist uns aufgefallen, dass viele Wörter im Schwedischen dem Deutschen sehr ähnlich oder sogar gleich sind. Hund ist beispielsweise auch im Schwedischen hund. Anschließend haben wir unsere Austauschpartner zum Teil wieder getroffen und zusammen in der Schulkantine Tacos gegessen.

Auf dem weiteren Programm standen dann noch Unterrichtsbesuche für uns an. Wir konnten uns zwischen Englisch und Business & Management entscheiden. Es war echt interessant zu sehen, wie viel „lockerer“ die schwedischen Unterrichtsstunden ablaufen. Zwischen Lehrer und Schülern herrscht keine Hierachiestruktur wie bei uns, sondern eine fast freundschaftliche Atmosphäre. Auch Handys können einfach so benutzt werden. Danach sind wir zu einer weiteren Schule hier in Skara gegangen, die zufälligerweise gerade auch in dieser Woche ein ERASMUS-Programm macht. Dort haben wir dann alle zusammen das zweite mal für heute Fika gegessen und viel mit den anderen Schülern geredet. Den restlichen Nachmittag und Abend haben die meisten von uns damit verbracht, zusammen typisch schwedisches Köttbullar zu kochen und den Abend mit Karten spielen ausklingen zu lassen.


Donnerstag, 01.03.2018: Frühgeschichte und Computerspiele

Gestern Abend bekamen wir noch alle die Nachricht, dass unsere zwei Lehrer, die den "Sing-and Songwriting-Workshop" leiten sollten leider beide krank geworden sind und somit der Workshop ausfallen musste. Also konnten wir ein bisschen länger schlafen und haben uns um 10:00 Uhr dann am Museum in Skara getroffen. Dort haben wir dann in zwei Gruppen, eine mit Hilfe einer kleinen Führung, uns einen Überblick über das Mittelalter und die Bronzezeit, besonders in dieser Region, verschafft. Ein Teil des Museums hatte aber auch das Thema "Comics".

Danach ging es dann mit dem Bus nach Skövde, wo wir, die für Informatik in Schweden sehr renommierte, Universität "Högskolan i Skövde" besuchten. Mittagessen gab es dann auch dort in der Cafeteria. Da der Workshop hier seinen Fokus auf Computerspielen hatte, wurde uns erstmal von einem Professor generell erklärt, was es mit ihrer Entwicklung, auch später in Verbindung zu nötigen Versuchen mit Test-Spielern, auf sich hat und ist dann auch auf ihre Geschichte eingegangen. Er hat dann noch Projekte vorgestellt, welche die Universität, auch in Kooperation mit zum Beispiel Autofirmen wie Volvo zur Simulation von Fahrten, macht.

Danach hatten wir die Qual der Wahl und könnten entweder schwimmen, bowlen oder shoppen gehen und haben uns danach noch alle eher inoffiziell zum gemeinsamen Essen im Restaurant "Pinchos" getroffen, bei welchem man mit dem Handy kleine Gerichte bestellen konnte. Kann ich nur empfehlen! Restaurant "Pinchos" in Skövde.


Freitag, 02.03.2018: Der Abschied naht

Der letzte Tag in Skara begann um 8:30 Uhr an der nun schon wohlbekannte Katedralskolan mit der wohlbekannten Evaluation! In internationale Gruppen aufgeteilt erstellten wir Präsentationen über die interessanten Aktivitäten der letzten Tage. Eine Fika-Zwischenpause mit Muffins und Cinnamon-Rolls durfte natürlich nicht fehlen. Nach einem Mittagessen in der Cafeteria machten wir uns auf den Weg zur Eishalle, welche glücklicherweise nur etwa 500 Meter von der Schule entfernt ist (danach kehrten wir wieder um, weil wir die Schlittschuhe vergessen haben auszuleihen) und hatten einen wunderbaren Eislauf-Nachmittag mit Hockey und Fangspiele zumindest für die, die sich besser auf dem Eis halten konnten.

Nach ca. 2-eineinhalb Stunden sportlicher Aktivität gab es dann den weltberühmten Khladekaka (Schwedens beliebter Schokokuchen mit flüssigem Kern) und sofort ging es zum Abschiedsessen in der „Viktoria“-Pizzeria. Dort wurden auch zusätzlich zu den Pizzen Zertifikate, Umfrage-Bögen und Snapchat-Nummern herumgereicht. Besonders süß war ein gemeinsames Bild von unserer Frau Dadic mit ihrem größten Fan aus Slowenien.

Am Abend ging es dann noch zu Alice‘ Haus für eine letzte Party - mit Gesellschaftsspielen und Musik sagten wir Skara schließlich Bye Bye!!!


Samstag, 03.03.2018: Abschied Schweden

Am letzten Tag unserer Schwedenreise mussten wir alle sehr früh aufstehen, da wir uns bereits um 8:00 am Bahnhof zur Abreise getroffen haben. Auf den Abschied von den Gasteltern folgte die Fahrt zum Flughafen in Göteborg. Dort haben wir dann unsere belgischen Teilnehmer verabschiedet und die Koffer eingeschlossen und die Shoppingtour konnte losgehen.

Nach ausgiebigem Einkaufen im Shoppingcenter, haben wir ein letztes Mal mit den schwedischen Austauschpartnern, die mit nach Göteborg gekommen sind, Mittag gegessen. Daraufhin ging unsere Tour mit einer kleinen Stadtführung weiter. Als dann der Abschied nah war, durfte eine letzte schwedische Fika mit leckerem Kuchen nicht fehlen. Zurück am Treffpunkt war es aber soweit, wir mussten auf Wiedersehen sagen und wir waren den Tränen nah. Jedoch sind wir nun direkt zum Flughafen gefahren und haben darauf gewartet, dass die Heimreise beginnt. Und jetzt sitzen wir alle, völlig übermüdet, froh wieder nach Hause zu kommen aber auch gleichzeitig traurig dass alles vorbei ist, im Flugzeug und denken an diese wunderschöne Woche zurück!

„BRAINS IN ACTION“ – Unser ERASMUS+ Vorbereitungstreffen am 29.09.2017

Am 29. September (wie immer an einem Freitag!) fand nach einer ausgiebigen Sommerpause unser erstes ERAMSUS+ Vorbereitungstreffen des Schuljahres 2017/18 statt, um uns für das kommende Projekt in Belgien vorzubereiten.

Zu Beginn des Treffens (um 13.30 Uhr) stärkten wir uns erst einmal mit Pizzen und Muffins und tauschten uns über die vergangenen Monate aus. Leider mussten wir auch ein paar Verluste in unserer Gruppe vermerken, da einige Mitglieder sich derzeit im Ausland aufhalten oder die Schule nach ihrem Abitur verlassen hatten. Nichtsdestotrotz freuten wir uns wieder zusammen zu sein und starteten mit einem Video über Belgien und dessen politisches System (welches übrigens komplizierter ist, als man denkt!). Auch mit Belgiens Geographie und Geschichte machten wir uns mit Hilfe von Arbeitsblättern vertraut, damit sich diejenigen, die nach Belgien reisen nicht durch mangelnde Vorkenntnisse blamieren.

Im Anschluss daran frischten wir mit Hilfe der iPads unsere Belgisch-, Schwedisch- und Slowenisch-Grundkenntnisse auf, um uns auch außerhalb des Englischen ein wenig verständigen zu können. Außerdem filmten wir für unsere Partnerschüler ein kurzes Video als Deutsch-Crashkurs.

Darüber hinaus bekamen wir von unseren begleitenden Lehrkräften noch ein paar hilfreiche Tipps und Anregungen zur Gestaltung unseres ERASMUS+ - Portfolioordners.

Von Alicia aus dem ERASMUS+-Team

ERASMUS+: Reisetagebuch der Belgienfahrt

Vom 7. bis zum 14. Oktober 2017 fand das zweite ERASMUS+-Projekttreffen in Hoogstraten in Belgien statt. Dieses Tagbuch wurde während der Fahrt angelegt.

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Das ERASMUS+-Homepage-Team


Freitag, 13.10.2017: Goodbye!

Krass wie schnell die Woche vergangen ist und obwohl wir alle traurig waren, dass es schon der letzte Tag war, hatten wir fest vor, das Beste daraus zu machen. Morgens mussten wir alle mit dem Fahrrad zu Schule kommen, da am Nachmittag eine gemeinsame Radtour geplant war.

Aber bis dahin hatten wir viel Arbeit vor uns! Die ersten drei Schulstunden arbeiteten wir an der Aufbereitung der Exkursionen von der Woche. Dazu wurden wir am Anfang der Woche in Gruppen aufgeteilt, damit wir uns schon auf die Gruppenarbeit vorbereiten konnten. Nun war es dann soweit, unsere Ergebnisse auszutauschen und in einer Präsentation festzuhalten. In der vierten Stunde gingen wir zusammen mit unseren Austauschpartnern in den Unterricht, um ein bisschen in den belgischen Schulalltag reinzuschnuppern. Was uns dabei (als Schüler) natürlich sofort auffiel, war dass die Schulstunden in Belgien fünf Minuten länger sind als bei uns – also 50 Minuten!! Außerdem waren die Klassenzimmer viel kleiner, mehr als 20 Leute hatten darin keinen Platz.

Während der Mittagspause veranstaltete die Schule extra für uns „Spijker zingt en danst“. Dabei tanzen und singen alle Schüler in der Schulhalle und haben sehr viel Spaß. Für uns Deutsche haben sie sogar „99 Luftballons“ gespielt. Nachdem wir noch für die lokale Presse ein Gruppenfoto gemacht haben, ging unsere acht Kilometer lange Radtour zur „Kolonie 7“, einem zukünftigen UNESCO-Weltkulturerbe, in Merksplas los. In einer Führung erfuhren wir, dass es zwei Arten von Kolonien gab: die freien Kolonien für Familien, in welche man freiwillig ziehen konnte und die unfreien Kolonien, in welche einzelne Personen von der Regierung hingeschickt werden konnten. Gründe, für welche man in die Kolonien geschickt wurden waren zum Beispiel, wenn man keinen Job hatte, keinen festen Wohnsitz hatte oder weniger als 20 belgische Franken hatte. Wir erfuhren ebenfalls, dass in den Kolonien jeder arbeiten musste und dort sehr gefängnisähnliche Bedingungen vorherrschten. Man stand die komplette Zeit unter Beobachtung. Was uns alle geschockt hat war, als wir erfuhren, dass diese Kolonien erst 1993 aufgelöst wurden. Heute werden Teile der Kolonie als Gefängnis oder Flüchtlingsheime genutzt.

Am Abend gab es dann Pizza, worauf wir uns alle schon den ganzen Tag gefreut haben. Unser „Goodbye Dinner“ fand im Restaurant „Da Vinci“ in Hoogstraten statt. Anschließend waren wir alle noch auf einer von den Belgiern organisierten Party, auf der schon die ersten Tränen zum Abschied flossen. Danach war es dann leider wirklich so weit Abschied von unseren Partnern zu nehmen – Mit kaum Schlaf traten wir schließlich um 4:30 Uhr die Rückreise an…


Donnerstag, 12.10.2017: Migrating to Antwerp

Da sich am Donnerstag alles rund um das Thema „Migration“ drehte, machten wir uns zeitig um 8 Uhr auf den Weg in die „Stadt mit den 117 Nationen“ – Antwerpen.

„Die wichtigste Hafenstadt Belgiens ist gleichzeitig auch einer der wichtigsten Diamantenhandelsplätze der Welt“, erzählte uns ASO Spijker–Geschichtslehrer Herr Feys, der uns durch die wunderschöne Stadt mit den unzähligen Facetten führte.

One-Street-Chinatown neben „Het Zuid“, welches von den Einwohnern auch als „Petit Paris“ bezeichnet wird, umgeben von unzähligen türkischen, marokkanischen oder italienischen Restaurants und Bars. Die Stadt ist wirklich multikulturell!

Im jüdischen Diamantenviertel, durch das wir gingen, fielen uns auch gleich zahlreiche Überwachungskameras an den Wänden und bewaffnete Soldaten in den Straßen auf, die die Läden der Diamantschleifer, Juweliere und Händler von überwiegend jüdischer Angehörigkeit bewachen sollen.

Den Hintergrund zu der vielfältigen Migration sollten wir im Red Star Line Museum erfahren.

In den ehemaligen Hallen der Reederei konnten wir die Spuren der zwei Millionen Passagiere verfolgen, die im Zeitraum von 1873 bis 1934 mithilfe der Ozeandampfer der Red Star Line ein neues Leben in Nordamerika beginnen konnten. Menschen aus ganz Europa kamen zur damaligen Zeit nach Antwerpen, um Armut und Verfolgung zu entkommen. Viele ihrer rührenden Geschichten werden in der Ausstellung mit Filmen oder Schaubildern präsentiert. Indem der Führer uns aufforderte, zu fünft auf einer schmalen Bank Platz zu nehmen, zeigte er uns, wie unkomfortabel und mühsam die Bedingungen an Bord des Schiffes waren und trotzdem so viele Menschen ihr Glück versuchten.

Die Ausstellung wurde mit dem emotionalen Video „Dance“ von Hans Op de Beeck abgeschlossen, der mit einfachen szenischen Darstellungen einer Menschenmenge bei alltäglichen Aufgaben die Migration heutzutage darstellte. Nach der sehr berührenden Führung machten wir noch ein Abschlussfoto auf dem Dach des Museums – jetzt hatten wir Freizeit!

In kleineren Gruppen besichtigten wir unter anderem das Museum aan de Stroom, kurz MAS, von wo aus man einen tollen Blick über die Stadt hatte. Nach einer Stärkung in einem Burger Restaurant ging es quer durch die Stadt zur „Meir“, einer schönen Einkaufsstraße, wo wir auch gleich für unsere Liebsten zu Hause die berühmt-berüchtigte belgische Schokolade einkauften. Am Abend zog es einen Großteil der Gruppe noch in ein gemütliches italienisches Restaurant, um den schönen Tag mit einem gemeinsamen Essen abzuschließen.


Mittwoch, 11.10.2017: Excavation time in Leuven

Heute machten wir uns mit dem Zug auf den Weg und erreichen nach ca. eineinhalb Stunden Fahrt und einem Umstieg in Antwerpen die Stadt Leuven. Keine Zeit für einen Stadtrundgang, wir haben heute viel Programm vor uns!

Bis zum Mittag erhielten wir von der Ägyptologin Prof. Marleen De Meyer, die eine ehemalige Schülerin unserer Gastschule ist, einen interessanten Einblick in die Arbeit einer ägyptischen Ausgrabungsstätte. Dabei berichtete sie uns von den vielfältigen wisschenschaftlichen Disziplinen, die zusammen an einer Ausgrabungsstätte arbeiten - Die Ausgrabungsstäte und die Funde kamen aber auch nicht zu kurz! Von Figürchen bis zu einer Mumie war alles dabei, sogar mehrere Jahrtausende alte Schuhe aus Ton, in denen nie jemand hätte laufen können.

Nach dem Mittagessen in der Mensa der Universität, bei dem wir einen unserer Projektteilnehmer aus dem März trafen, der mittlerweile ebenfalls dort studiert, folgte ein schneller improvisierter Stadtrundgang durch das Stadtzentrum von Leuven.

Anschließend folgte der zweite Teil unseres Tagesprogramms: Zwei Studenten gaben uns eine kurze Einführung in die Hieroglypenschrift. Neben dem obligatorischen Schreiben des eigenen Namens haben wir auch noch mehr Schriftzeichen gelernt und sogar richtige ägyptische Wörter übersetzt und etwas über die Aussprache gelernt. Alles in allem, eine sehr interessante, aber sehr komplexe, Sprache.

Anschließend mussten wir leider schon wieder viel zu früh die Rückfahrt zurück nach Hoogstraten antreten.


Dienstag, 10.10.2017: Exploring our European capitol!

Unter diesem Motto stand der heutige Tag: Um 7 Uhr fuhren wir an der Schule mit dem Bus ab. Nach zweieinhalb Stunden Fahrt erreichten wir endlich unser erstes Ziel. Dort bekamen wir die Gelegenheit mit zwei Mitarbeitern des belgischen Vize-Premierministers Kris Peeters und sogar kurz mit ihm selbst zu sprechen. Wir stellten ihm Fragen nach der Struktur der Belgischen Regierung, wir wollten aber auch noch wissen wie in Belgien Sicherheit in Zeiten von Terror gewährleistet wird oder wie die Regierung die Arbeitslosenquote senken will.

Nachdem fast alle unsere Fragen beantwortet wurden ging es zu Fuß weiter Richtung Europäisches Parlament. Dort erhielten wir eine Führung von einer Mitarbeiterin eines Abgeordneten und bekamen einen ersten Einblick in die Politik auf europäischer Ebene und den Aufbau des Parlaments. In diesem sitzen zum Beispiel 751 Abgeordnete die 8 Parteien angehören. Über Beschlüsse wird per Handzeichen, im Zweifel elektronisch, abgestimmt. Da jeder Abgeordnete das Recht hat sich in seiner Muttersprache auszudrücken braucht es Dolmetscher. Auch einer der belgischen Lehrer unserer Partnerschule geht diesem Beruf nach. Um es so weit zu schaffen muss man allerdings 6 Sprachen fließend sprechen und einen Einstellungstest bestehen.

Zum Abschluss des Tages wurden wir auf Fahrrädern durch die Stadt geführt. Unsere Führerin Wanda (wie Panda) gab uns einen Einblick in die verschiedenen Stadtviertel und informierte uns über die Geschichte Brüssels. Angefangen bei „Le Marollen“, einem Stadtviertel Brüssels, das von verschiedensten Kulturen geprägt, die besten Restaurants und Antiquitätengeschäfte der Stadt beherbergt, über den Justizpalast, der schon seit 23 Jahren renoviert wird und schließlich zum Königlichen Palast.


Montag, 09.10.2017: Welkom in België!

Mit diesen Worten wurde das zweite Treffen von Erasmus+, diesmal in Belgien, eröffnet! Zunächst begrüßte uns die Schulleiterin des Instituut Spijker (wörtlich übersetzt „Nagel“), Frau Kesselaers. Danach präsentierten alle Delegationen ihr Land, ihre Heimatstadt und ihre Schule. Um zu überprüfen, ob wir auch alle schön brav aufgepasst haben, kreierten die Lehrer ein kahoot-Quiz und die drei Sieger bekamen dann noch einen kleinen Preis.

Einige von haben sich schon am Wochenende beim Bowling getroffen, aber da wir uns noch nicht alle kannten, standen nach den Präsentationen Kennenlernspiele auf dem Programm. Es war sehr lustig und die anschließende Mittagspause verbrachten wir in größeren Gruppen und wir haben viel miteinander geredet und die Zeit miteinander genossen.

Um wirklich als Team zusammenzuwachsen, hatten ein paar belgische Schüler und ihre Lehrer eine Art Schnitzeljagd mit verschiedenen Aufgaben vorbereitet. Auf diese Weise entdeckten wir Hoogstraten auf eine spannende Art und Weise. Zudem waren die uns gestellten Aufgaben zum Teil darauf ausgelegt, dass wir lernen, uns gegenseitig zu vertrauen. Bei einem Spiel wurden einem aus dem Team die Augen verbunden und ein anderer musste ihn nur mithilfe mündlicher Anweisungen durch einen Spielplatz führen.


Samstag, 07.10.2017 und Sonntag, 08.10.2017: Anreise

Der frühe Vogel fängt den Wurm: Nachdem wir uns um 6:45 am Flughafen getroffen haben, hatten wir noch etwas Zeit uns zu unterhalten bevor unser Flug um 9:00 startete. Genau eine Stunde und 10 Minuten später trafen wir schon in Eindhoven ein. Aber was? Das ist ja noch gar nicht Belgien! Nach einer weiteren Stunde Taxifahrt trafen wir endlich in Hoogstraten ein und konnten gegen Mittag von unseren AustauschpartnerInnen und Gastfamilien in Empfang genommen werden. Der Nachmittag und der morgige Sonntag waren nicht wie die folgende Woche mit Programmpunkten vollgepackt, sondern standen uns mit unseren Gastfamilien zur Verfügung! Dabei gibt es nach Aussagen unserer Partner „typisch belgisches Wetter“, das bedeutet Regen über Regen…

Einige Projektteilnehmer haben bereits erste gemeinsame Aktivitäten organisiert: Zusammen typisch Belgische Waffeln essen oder (Brett-)spiele spielen stärkten bereits unseren Zusammenhalt. Das absolute Highlight des Wochenendes war dann das gemeinsame Bowling, bei dem schon fast 2/3 aller Teilnehmer anwesend waren. Dort konnten wir uns bereits gut miteinander unterhalten und uns bereits ein bisschen kennenlernen.

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