Das OMG setzt auf Naturwissenschaften

MINT ist ein Stück Zukunft. Die Bildungsinitiative steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Sie soll für Eltern, Schüler und Unternehmen eine Orientierungshilfe für die Ausbildungsschwerpunkte sein. Wird einer Schule als „MINT-freundlich“ geehrt, wird dort der naturwissenschaftlich-technische Bereich besonders gefördert. In Bayern können dies insgesamt 100 Schulen von sich behaupten. Und ab jetzt auch das OMG - als erstes Gymnasium in der entstehenden „MINT-Region Freising“.

In Mathe, Physik oder Chemie ist man begabt, oder kämpft sich mehr schlecht als recht irgendwie bis zum Abitur. „Das muss nicht so sein“, sagt Petra Pflästerer. Die Mathe- und Physiklehrerin ist MINT-Beauftragte am OMG und glaubt an das Mantra „fördern und fordern“. „Durch den MINT-Status können wir jetzt noch viel gezielter naturwissenschaftliche Potenziale unserer Schüler wecken und Aufstiegschancen in diesen Bereichen aufzeigen“, sagt sie. Ihre Schüler nehmen regelmäßig an Mathewettbewerben teil oder basteln für „Jugend forscht“. „Ich knobel und denke einfach gerne. Auch über das hinaus, was im Schulbuch steht. Mal so richtig harte Nüsse zu knacken, macht mir Spaß“, erklärt der Neuntklässler Carlos Esparza-Sanchez seine Motivation an Wettbewerben teilzunehmen. Mathe ist schließlich mehr als Würfelzeichnen und Kurvendiskussion. Die Matheolympiade ist für ihn deshalb ein Pflichttermin und die Qualifizierung auf Bundesebene ein erreichbares Ziel.

Für das OMG liegt in der Auszeichnung als „MINT-freundliche“ Schule der große Vorteil in möglichen Kooperationen mit der Wirtschaft: „Über die Initiative kann der Kontakt zu technischen Betrieben in unserer Umgebung noch stärker ausgebildet werden und wir können so über das Klassenzimmer hinaus motivieren“; sagt Pflästerer. Auch die TU München unterstützt die Schule bereits bei Projekten. Nicht zuletzt wird innerhalb der Schule dank MINT aufgerüstet: Es gibt beispielweise die Arbeitsgemeinschaften Astrophysik und Robotik sowie ein Web-Team, das die Schulhomepage programmiert. Zudem machen Computer, Beamer und IPads den Unterricht multimedial.

„Wir wollen Schüler für technische und naturwissenschaftliche Berufe begeistern und Talente fördern“, sagt Pflästerer. Herkunft und Geschlecht spielen keine Rolle. Gerade auch Mädchen sollen an die Werkbank. „Wir durften löten und Stromkreise bauen. Sehr kompliziert, aber cool“, sagt die Siebtklässlerin Lena Wutz. Beim Girl‘s Day hat sie mit ihren Mitschülerinnen den Technik-Bereich für sich entdeckt und macht seitdem auch ihre Physik-Hausaufgaben lieber als früher.

115.000 Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker fehlen im Moment in Deutschland. Eine Zahl, die das wohl stärkste Argument für die frühe Förderung im MINT-Bereich ist. „Wir versuchen natürlich auf dem neuesten Stand zu bleiben und weitere Angebote zu machen“, sagt Petra Pflästerer. Schließlich ist es mit dem Zertifikat nicht getan, in drei Jahren muss sich die Schule wieder neu qualifizieren.

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