Arbeitstagung KI@school 2024
20.02.2024 von Peter Sander und Sebastian AttenbergerAm 06. und 07.02.2024 fand eine weitere Arbeitstagung des Modellversuchs KI@school an der katholischen Akademie in München statt.
Am ersten Tag der Tagung standen zunächst ethische Aspekte des Einsatzes von künstlicher Intelligenz im Bildungsbereich im Vordergrund. Hier wurden aktuelle Einsatzszenarien und Grenzen des Einsatzes diskutiert. Am Nachmittag wurden dann die bisherigen Ergebnisse des Schulversuchs evaluiert, sich dazu ausgetauscht und das weitere Vorgehen geplant. Vor allem der Austausch mit den anderen Schulen, den unsere KI@school-Lehrkräfte dankenswerterweise sehr intensiv pflegen, war dabei sehr gewinnbringend.
Auch der zweite Tag der Arbeitstagung war sehr interessant. Insbesondere die Vorträge „Der pädagogische Traum? Automatisiertes Lernen, digitale Bildung und Künstliche Intelligenz“ von Prof. Manhart von der Universität der Bundeswehr und der erfrischend lebendige Vortrag von Frau Dr. Carolus vom Institut Mensch-Computer-Medien der Universität Würzburg mit dem Titel „Die künstlich intelligente Lehrkraft – Medienpsychologische Perspektive auf KI-Kompetenzen von Lehrkräften“ waren bereichernd. Herr Attenberger hat der KI@school-Community seine Erfahrungen mit dem Einsatz von ChatGPT im Mathematikunterricht der Jahrgangsstufe 12 sehr eindrucksvoll dargelegt und gezeigt, was heute bereits möglich ist. Herr Sander hat im Podiumsgespräch mit Wissenschaftlern zum Thema KI@school deutliche Akzente gesetzt und die Sicht der Schulen äußerst treffend und umfassend dargestellt. Dabei wurde deutlich, dass die dynamische Entwicklung im Sektor der künstlichen Intelligenz große Herausforderungen für die Schulen mit sich bringt. Dies betrifft beispielsweise die notwendigen Fortbildungen für Lehrkräfte sowie eine neue, notwendige angepasste innovative Prüfungskultur.
Einsatz von ChatGPT4 im Mathematikunterricht (durch Herrn Attenberger):
KI kann im Mathematikunterricht eine Unterstützung für Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrkräfte sein. Wir sehen das Potential von KI in der Lernbegleitung der Schülerinnen und Schüler und der Möglichkeit des selbstständigen Übens mathematischer Inhalte durch Erstellung von Aufgaben und der Korrektur der Schülerlösungen. Für die Lehrkräfte könnte KI zu einer effizienteren Arbeitsweise beitragen, z. B. bei der Unterrichtsvorbereitung.
Bei der Auswahl geeigneter Tools sind uns folgende Kriterien wichtig: Rechenfähigkeit, präzise Darstellung mathematischer Inhalte, Benutzerfreundlichkeit (z. B. Import und Export von Daten)
Am OMG fiel die Wahl zunächst auf ChatGPT 4.0, da durch verschiedene Plugins (Wolfram, LinkReader) und die Möglichkeit des Exports mittels LaTeX-Code nach Overleaf die genannten Kriterien gut erfüllt werden können. In Unterrichtsversuchen konnte das Tool in diesem Schuljahr zusammen mit Schülerinnen und Schülern schon im Mathematikunterricht (hauptsächlich in der Oberstufe) eingesetzt werden. Dabei wurden verschiedene Einsatzszenarien getestet. Zum Beispiel kam es in Phasen der Erarbeitung mathematischer Inhalte des Themas „Geraden und Ebenen im Raum“ (G8-Q12) oder in Übungsphasen in der Jahrgangsstufe 11 zu den Themen „Gebrochen-rationale Funktionen – Grenzwerte und Asymptoten“ (siehe unten) und „Bedingte Wahrscheinlichkeit und stochastische Unabhängigkeit“ gewinnbringend zum Einsatz. Die Kolleginnen und Kollegen der Fachschaft Mathematik setzten ChatGPT erfolgreich bei der Unterrichtsvorbereitung und der Gestaltung von schriftlichen Leistungsnachweisen ein.