E+-Projekt: Cultural Foodprints (Teil 4)
30.06.2025 von Oskar-Maria-Graf-Gymnasium4. Projekttreffen in Neufahrn am OMG: „Cultural Foodprints – Searching for Cultural Traces of Migration” (02.02.-07.02.2025)
– an Guadn! – eet Smakelijk! – ¡buen provecho! - bon appétit! – gudden appetit! –
Sonntag 02.02.2025
Am Samstag um 15:30 Uhr warteten wir, d.h. alle 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wahlkurses „Erasmus+“ sowie Frau Dadic und Herr Heistermann gespannt am Flughafen auf unsere Gäste aus Belgien, Luxemburg und Spanien, um sie abzuholen und nach Hause zu bringen. Die Vorfreude auf unsere Austauschpartner und das gemeinsame Programm war groß – besonders freute ich mich darauf, meine Partnerin nach einigen Monaten wiederzusehen, seit unserem letzten Besuch in Spanien. Nach der herzlichen Begrüßung und einer kurzen Kennenlernphase mit meinen Eltern fuhren wir gemeinsam nach Hause. Dort erhielt sie zunächst eine kleine Führung durch das Haus und ihr Zimmer, um ihr ein gemütliches und entspanntes Ankommen zu ermöglichen. Damit sie sich nach dem Flug erholen konnte, setzten wir uns alle zusammen, aßen Kuchen und führten lange Gespräche, an denen auch meine Eltern teilnahmen. Die gemeinsame Zeit genossen wir sehr. Am Abend gingen wir in ein Restaurant, um ihr die Umgebung zu zeigen und sie mit traditionellem deutschem Essen vertraut zu machen. Anschließend ließen wir den Abend mit unserer Erasmus-Gruppe ausklingen. Nachdem wir uns von meiner Familie verabschiedet hatten, trafen wir uns mit den Luxemburgern und Belgiern. Gemeinsam spielten wir Monopoly und verbrachten insgesamt einen sehr entspannten und schönen Tag.
Cennet Cengiz (Q12)
Montag 03.02.2025
The core occurrences of the day were that we got to know each other, as many of us did not previously, and that we got to meet the major of Neufahrn. I found that particularly interesting, as I have not really had interactions with politicians before. Although I was a bit surprised that he didn’t speak such good English, as virtually everyone of the German upper class does, it is understandable considering his circumstances. We also listened to interesting presentations and ate a Weißwurstfrühstuck.
Jack Paton-Philipps (11a)
Dienstag 04.02.2025
Am Dienstag, den 04.02., ging das aktive Programm, auch außerhalb der Schule, so richtig los. Nach einer kurzen Besprechung frühmorgens ging es auch schon los mit einer Fotorallye durch Neufahrn, die Schülerinnen aus der deutschen Delegation selbst konzipiert hatten. Wir hatten die Möglichkeit mit mehreren Ladenbesitzern zu sprechen, von denen auch einige Migrationshintergrund hatten, was perfekt zu unserem Thema „Cultural Foodprints“ passte. Außerdem hatten wir die Aufgabe, bei den verschiedenen Stationen lustige Bilder aufzunehmen, was ziemlich unterhaltsam und erfolgreich war. Im Anschluss an die Rallye hatten wir die Möglichkeit eine der drei Moscheen in Neufahrn zu besuchen. Zwei Schülerinnen der deutschen Delegation hatten sich bereit erklärt eine kleine Führung für uns vorzubereiten, die sogar eine Verkostung türkischer Süßigkeiten enthielt. Dank der großartigen Erklärung der Schülerinnen hatten wir einen tollen Einblick und durften viel über das Leben des islamischen Glaubens in Neufahrn lernen. Im Anschluss hatten wir eine Pause, bei der die verschiedenen Gruppen sich an unterschiedlichen Orten in Neufahrn verpflegten. Das Programm des Nachmittags bestand aus einer Nachbereitung der am Vormittag gesammelten Ergebnissen und einer anschließenden Präsentation für die gesamte Gruppe. Dies rundete die Aktivitäten des Tages entsprechend ab. Abends stand dann noch ein gemeinsamer Bowling-Abend auf dem Programm, den wir Schüler ohne die Lehrkräfte geplant hatten. Hierbei konnten viele neue Freundschaften geknüpft werden und wir hatten alle viel Spaß!
Greta-Lina Eggen (Q12)
Mittwoch 05.02.2025
Am heutigen Tag sind wir nach München gefahren, damit unsere Austauschpartner einen Überblick über unsere Großstadt bekommen. Dazu sind wir morgens gemeinsam mit der S-Bahn losgefahren.
Um einen besseren Überblick zu haben, waren wir in zwei Gruppen eingeteilt. Unsere Gruppe ist am Hauptbahnhof gestartet, um zusammen als Gruppe durch den Teil von München zu laufen, den man auch „Little Istanbul“ nennt. Dabei haben wir verschiedene Aufgaben bearbeitet, beispielsweise sollten wir durch einen afrikanischen Supermarkt stöbern und drei verschiedene Produkte finden, die uns bisher nicht bekannt waren. Anschließend sind wir Richtung Marienplatz gelaufen, um auch dort die Kaufingerstraße anzuschauen und den Teil von München zu entdecken, an den die meisten Menschen bei dem Wort „München“ denken, kennenzulernen. Nach unserer Pause haben wir uns dann um 11:30 Uhr am St. Jakobsplatz getroffen, um an einer Führung zum Thema „Migration in München“ teilzunehmen. Dabei haben wir verschiedene interessante Fakten über München kennengelernt, von der Geschichte der Synagoge bis hin zu der Ankunft der „Gastarbeiter“ im Hauptbahnhof am Gleis 11. Ohne Pause ging es für uns dann direkt weiter, um den Viktualienmarkt zu besuchen und auch dort wieder Aufgaben zu erledigen. Die verschiedenen Stände waren sehr interessant kennenzulernen, allerdings bekam hier jeder schnell Hunger. Nachdem wir noch ein Gruppenfoto zusammen gemacht hatten, durften wir dann auch endlich etwas zu Essen holen. Dabei sind einige von uns dann noch auf den Alten Peter gegangen, um sich München von oben anschauen zu können. Anschließend stand natürlich auch noch Shopping auf dem Programm, bevor wir dann zurück nach Hause gefahren sind. Abends waren wir in verschiedenen Gruppen. Ein Teil war noch in einem italienischen Restaurant in München, ein anderer Teil hat sich für Stockbrot und Marshmallows bei einem Lagerfeuer getroffen, um den Abend ausklingen zu lassen. Wörter, die ich gelernt habe:
Flämisch: „Mijn naam is (Name)“ = Mein Name ist (Name)
Spanisch: „la iglesia“ = die Kirche
Luxemburgisch: „Däitsch“ = deutsch
Lara Schilling (Q12)
Donnerstag 06.02.2025
An diesem etwas regnerischem Morgen trafen sich alle Delegationen erneut in der Schule, um an den Taskcards zu arbeiten, während andere Gruppen ihre Vlogs noch zu Ende schneiden durften.
Gleichzeitig bekamen wir Besuch von unseren Interviewpartnern, die uns je ein Rezept für den Farewell Dinner zur Verfügung stellten. Unsere Gruppe - benannt nach dem deutschen Gericht „Knödel“ - interviewte Frau Sotskova, die Mutter von Veronika, die gebürtig aus Belarus und der Ukraine stammt. Sie erzählte uns einiges über ihre Studienzeit in Deutschland und ihre Gründe für die Emigration aus der damaligen Sowjetunion. Sobald wir die Arbeitszeit in der Schule abgeschlossen hatten, stellte jede Gruppe ihre Ergebnisse vor. Daraufhin folgte die langersehnte Pausa para el almuerzo (= Mittagspause): Unsere Gastschüler wollten einen typisch deutschen Döner probieren, woraufhin wir uns auf den Weg zum Bahnhof in Neufahrn machten. Zu unserer Überraschung trafen wir viele andere Lehrer und Schüler, die dieselbe Idee für ihr Mittagessen hatten wie wir! Nach dem Mittagessen trafen wir uns am Gleis, um uns auf den Weg zum „Bellevue di Monaco“ zu machen. Zu unserer Überraschung schneite es sogar beim Warten auf die S-Bahn. Das „Bellevue di Monaco“ ist ein Wohn- und Kulturzentrum für geflüchtete Menschen und Interessierte, das sich in der Müllerstraße im Münchner Glockenbachviertel, also im „Herzen Münchens“ befindet. Zunächst einmal gaben uns zwei sehr nette und engagierte Mitarbeiter einen informativen Vortrag über das Kulturzentrum und seine Ursprünge. Das „Bellevue di Monaco“ dient unter anderem zur Beratung von Geflüchteten in allen Bereichen (z.B. Lernen der deutschen Sprache, Arbeitsplatz finden, Briefe und andere Formulare entziffern, etc.). Neben unzähligen Freizeitangeboten wie Nachhilfe, Benefizläufe, Sportangebote oder Frauentreffen gibt es ein Open House, das jeden Mittwoch stattfindet. Dort wird gegessen, sich ausgetauscht und Spiele gespielt. Außerdem engagieren sich sehr viele ehrenamtliche Helfer, zum Beispiel zur Hausaufgabenhilfe oder zum Sprachenlernen. Das „Bellevue die Monaco“ ist nicht nur ein Kulturzentrum, sondern auch ein Doheem (= Zuhause) für viele Geflüchtete. Dort lernen sie, auf sich allein gestellt zu sein und sich in die Gesellschaft zu integrieren. Nach dem informativen Vortrag durften wir gruppenweise die große Dachterrasse besuchen, die zum Sportmachen fungiert. Alle gemeinsam spielten wir eine Runde Voetbal (= Fußball), denn neben Basketballkörben gab es dort auch Fußballtore. Oben konnte man zudem aufgrund der tollen Lage die wunderschöne Aussicht auf die Stadt München genießen. Im Anschluss durften wir dort Essen aus der arabischen/ syrischen Küche probieren. Unter anderem gab es Bulgurreis, Börek, Humus und leckeres Ofengemüse! Nun freuen wir uns auf den nächsten - und auch letzten richtigen - Tag, denn am Freitag steht das Farewell Dinner auf dem Programm.
Eda Cay (Q12)
Freitag 07.02.2025
Unser letzter Projekttag in Deutschland und somit, als letztes gastgebendes Land, auch des Erasmus+- Projekts 23/25 begann am Freitag um Viertel vor Neun erneut im Mehrzweckraum. Als erster Programmpunkt wurde die bereits mehrfach verschobene Mindmap von uns Schülern präsentiert. Dabei haben wir Neufahrn und München aus verschiedenen Perspektiven verglichen und diskutiert. Besonders auffällig waren die Unterschiede in der Migration, aber auch die kulturelle Vielfalt beider Orte wurde hervorgehoben. Beeindruckend war, wie viele verschiedene Sprachen allein in Neufahrn gesprochen werden. Ebenso zeigen die zahlreichen internationalen Restaurants, wie multikulturell Bayern tatsächlich ist. Bis 11:30 Uhr setzten sich die Gruppen zusammen, um letzte Aufgaben wie die Vlogs oder die Präsentation der Interviews weiter auszuarbeiten oder abzuschließen. Anschließend folgte der Hauptprogrammpunkt des Tages: das gemeinsame Kochen. Zunächst mussten die Zutaten besorgt werden – mit besonderem Augenmerk auf „medio ambiente“ (spanisch für dt. „umweltbewusstes“) Einkaufen. Nachdem alle Lebensmittel beisammen waren, verteilten sich die Gruppen auf verschiedene Küchen der Projektteilnehmer, um dort ihre Gerichte zu „koken“ (belgisch für dt. kochen). Mit den fertigen Gerichten versammelten sich dann abends alle wieder in der Schule, nicht nur um die gekochten Speisen zu probieren, sondern auch um die Geschichte hinter jedem dieser Rezepte zu hören, die wir am Tag zuvor in den Interviews erfahren hatten. Es war sehr interessant und spannend, die Gründe, Erfahrungen und Weisheiten aller Interviewpartner zu hören und danach das dazugehörige Gericht zu probieren. Auch typische bayerische Gerichte, die bei einem Caterer bestellt wurden, wie Schnitzel mit „Gromper Zalot“ (luxemburgisch für dt. Kartoffelsalat) und Knödel, gab es zu kosten. Nach dem Essen wurden die Vlogs der einzelnen Gruppen über die Unternehmungen der Woche gezeigt, was einen schönen Abschluss darstellte. Nach dem gemeinsamen Essen ging es für uns Schüler dann ins „Viva“, ein mexikanisches Restaurant, im Zentrum Neufahrns. Dort verbrachten wir die letzten Stunden als ganze Gruppe. Als es schließlich Zeit war, uns zu verabschieden, wurde deutlich, wie sehr diese Gruppe innerhalb dieses kurzen Zeitraums zusammengewachsen war. Der Abschied fiel allen schwer, und bei einigen flossen sogar die Tränen.
Ina Mayr (Q12)