Deep-Sky-Objekt des Monats: April 2024

16.04.2024 von Oskar-Maria-Graf-Gymnasium

Der Nebel im Sternbild „Monoceros“ wird von den hellen Sternen in seiner Mitte zum Leuchten angeregt: NGC 2239 Rosetten-Nebel

Der Sternenhimmel im April 2024 (22:00 MESZ)

Sternbilder

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Sternkarte von Cartes du Ciel (GNU GENERAL PUBLIC LICENSE Version 2, June 1991)

Der Große Wagen steht jetzt fast genau über unseren Köpfen im Zenit. Der vorletzte Deichselstern Mizar eignet sich, um seine Sehschärfe zu testen. Mizar ist ein Dreifachsystem. Der „Hauptstern“ ist in Wahrheit ein enger Doppelstern, der visuell nicht auflösbar ist. Die dritte Komponente, „Alkor“ genannt, kann jedoch bei gutem Sehvermögen getrennt vom Hauptstern wahrgenommen werden. Ganz in der Nähe von Mizar finden wir mit M51 und M101 zwei bekannte und helle Spiralgalaxien.
Im Westen geht Orion unter, ebenso wie die Planeten Jupiter und Uranus. Auch der Hauptstern im Sternbild Stier, Aldebaran, nähert sich immer weiter dem Westhorizont. Halbhoch im Westen dominieren die Hauptsterne der Zwillinge Kastor und Pollux. Im Nordwesten strahlt Kapella, ein sonnenähnlicher spektroskopischer Doppelstern in nur knapp 43 Lichtjahren Entfernung.
Das Frühlingssternbild des Löwen mit dem Hauptstern Regulus passiert den Meridian. Regulus hat etwa den 10-fachen Radius der Sonne und seine Oberflächentemperatur beträgt ca. 12.000 K. Die Entfernung von Regulus zur Erde wurde zu 79 Lichtjahren bestimmt. Folgt man dem „Bauch“ des Löwen nach Osten, stößt man auf ein wahres „Galaxien-Gewimmel“. Hier sehen wir in Richtung des Virgo-Galaxienhaufens mit mehr als 2000 Galaxien auf relativ engem Raum in ca. 50 Millionen Lichtjahren Entfernung. Auch die Milchstraße bewegt sich in Richtung des Virgo-Clusters. Die zentrale Galaxie ist M87, eine große elliptische Galaxie. Im Zentrum befindet sich ein enorm massereiches Schwarzes Loch mit ca. 6,3 Milliarden Sonnenmassen, das als erstes Schwarze Loch überhaupt fotografisch aufgenommen wurde. Zum Vergleich: Das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße hat eine Masse von „nur“ 4 Millionen Sonnenmassen.

Weiter im Südosten befindet sich ein heller orange-roter Stern. Das ist Arcturus im Sternbild Boötes. Arcturus gehört zu den 5 hellsten Sternen am irdischen Nachthimmel und ist lediglich 37 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Am 15. April geht die Sonne um 20h14min MESZ (Sommerzeit) unter. Etwa 1 Stunde später ist es dann dunkel genug für astronomische Beobachtungen.

Mondphasen:

Letztes Viertel am 02.04., Neumond am 08.04.,
Erstes Viertel am 15.04., Vollmond am 24.04.

Sonnenfinsternis: 2024-04-08 in Nordamerika

Sonnenfinsternis

Planetenbeobachtung:

  • Merkur beendet seine Sichtbarkeit am Westhimmel und steht am 11. des Monats in unterer Konjunktion mit der Sonne, d. h. Merkur steht auf einer Linie zwischen Sonne und Erde. Der Abstand zur Erde beträgt dabei „nur“ 87 Millionen Kilometer.

  • Venus bleibt trotz ihrer Helligkeit von -3.9mag in diesem Monat für das bloße Auge unsichtbar. Die Begegnungen mit Neptun am 3. April und mit Merkur am 18. April sind nicht zu beobachten.

  • Mars ist weiterhin nicht zu beobachten, obwohl seine Deklinationen merklich zunehmen und er dem Himmelsäquator immer näherkommt. Seine Helligkeit reicht aber immer noch nicht aus, um ihn in der Morgendämmerung auszumachen.

  • Jupiter verabschiedet sich vom Abendhimmel. Der Riesenplanet wandert durch das Sternbild „Widder“ und wechselt am 28. April in das Sternbild „Stier“. Die Helligkeit von Jupiter geht nochmals leicht auf -2.0mag zurück. Am Monatsende geht der Riesenplanet schon um 20h46min MEZ = 21h46min MESZ (Sommerzeit) unter.

  • Saturn kann frühestens gegen Monatsende bei sehr guten Sichtbedingungen tief am Osthorizont aufgespürt werden. Der Ringplanet mit einer Helligkeit von 1.1mag geht am 30. April um 04h21min MESZ auf.

  • Uranus bewegt sich rechtläufig am Himmel durch das Sternbild Widder und nähert sich seiner Konjunktion mit der Sonne. Uranus geht bei einer Helligkeit von 5.8mag am 15. April um 22h33min und am 30. Schon um 21h39min (jeweils MESZ) unter.

  • Neptun stand am 17. März im Sternbild Fische in Konjunktion mit der Sonne und ist auch in diesem Monat noch nicht zu sehen.