Deep-Sky-Objekt des Monats: Dezember 2025
03.12.2025 von Dr. Wolfgang OberMondphasen, Planetenbeobachtungen und vieles mehr.
Der Sternenhimmel im Dezember 2025 (21:00 MESZ)
Sternbilder
Im Dezember 2025 zeigt sich der Nachthimmel über Mitteleuropa bereits deutlich winterlich. Betrachtet man ihn gegen 22 Uhr, so fällt sofort das markante Wintersechseck ins Auge, das aus einigen der hellsten Sterne des Himmels gebildet wird. Hoch im Nordosten leuchtet Kapella im Sternbild Fuhrmann. Westlich davon steht der rötliche Aldebaran im Stier, dessen ausgedehnter offener Sternhaufen, die Hyaden, in klaren Nächten gut erkennbar ist. Weiter südlich – und deutlich heller – strahlt Rigel im Sternbild Orion, während im Südosten Sirius im Großen Hund aufgeht, der hellste Stern des gesamten Nachthimmels. Ergänzt wird das Sechseck durch Prokyon im Kleinen Hund und Pollux in den Zwillingen, die im Osten stehen.
Der Orion selbst, eines der eindrucksvollsten Sternbilder des Winters, hat sich im Dezember bereits weit aus dem Südosten erhoben. Seine drei auffälligen Gürtelsterne verlaufen wie an einer Linie gezogen, darüber steht der rötliche Überriese Beteigeuze und darunter der blauweiße Riesenstern Rigel. Unterhalb des Gürtels befindet sich der Orionnebel (M42), ein aktives Sternentstehungsgebiet, das bei klarer Luft schon mit bloßem Auge als leicht verschwommener Fleck erkennbar ist.
Das Band der Milchstraße zieht sich im Dezember vom Nordwesten über Kepheus und Kassiopeia hinweg durch Fuhrmann und Stier und weiter bis nach Orion und den Großen Hund im Südosten. In dunklen, klaren Winternächten erscheint dieses Milchstraßenband besonders deutlich. Während die Wintersternbilder aufsteigen und den Himmel dominieren, neigen sich die Herbststernbilder ihrem Untergang zu: Pegasus mit seinem Herbstviereck steht tief im Westen, und auch die Andromeda mit ihrer berühmten Galaxie M31 befindet sich bereits nahe dem westlichen Horizont.
Am 21.12.2025 um 16h03min MEZ steht die Sonne im Winterpunkt. Mit der Wintersonnenwende beginnt der astronomische Winter auf der Nordhalbkugel. Die Tage werden wieder länger.
Der Sternhimmel am 15. Dezember 2025 um 21:00 CEST (Cartes du Ciel)
(GNU GENERAL PUBLIC LICENSE Version 2, June 1991)
Mondphasen:
Vollmond am 05.12., Letztes Viertel am 11.12.,
Neumond am 20.12., Erstes Viertel am 27.12.
Interessante Konstellationen:
- 12.: Mond bei Jupiter & Pollux (am Abendhimmel)
- 12.: Mond bei Regulus (am Morgenhimmel)
- 12.: Geminiden-Sternschnuppen (Maximum)
- 12.: Mond bei Saturn (am Abendhimmel)
Planetenbeobachtung:
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Merkur erreicht am 7./8. Dezember seine größte westliche Elongation, steht also am Morgenhimmel. Ab etwa 6:30 Uhr kann der 0.0 mag helle Planet tief am Südosthorizont gesichtet werden.
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Venus verlässt die morgendliche Himmelsbühne, wird sie doch am 6. Januar 2026 in oberer Konjunktion von der Erde aus gesehen hinter der Sonne am Taghimmel stehen.
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Auch Mars nähert sich seiner Konjunktion mit der Sonne, die er am 9. Januar 2026 erreicht. Er befindet sich dann mit der Sonne am Taghimmel und bleibt unbeobachtbar.
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Jupiter in den Zwillingen nähert sich seiner Oppositionsstellung. verlagert seine Aufgangszeiten nun auf die Zeit vor Mitternacht. Der -2.7mag helle Planet ist nun das dominierende Objekt des Nachthimmels. Sein scheinbarer Durchmesser wächst bis zum Monatsende am Äquator auf 46,5“ an, der Abstand von Pol zu Pol beträgt 43,5“. Jupiter ist also deutlich abgeplattet, eine Folge seiner schnellen Rotationsdauer von gerade mal 10 Stunden! Am Monatsende ist Jupiter 4,24 AE (astronomische Einheiten) von der Erde entfernt.
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Saturn stand im September in Opposition, die Helligkeit des Ringplaneten geht leicht von 0.9mag auf 1.0mag zurück. Damit bleibt Saturn immer noch eines der hellsten Objekte am Himmel. Die Erde passiert derzeit die Ringebene des Saturn, die damit praktisch unsichtbar werden. Das ermöglicht jedoch auch, den Durchgang des größten Saturnmondes „Titan“ vor dem Planetenscheibchen am 8. Dezember im Teleskop zu verfolgen.
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Uranus stand im letzten Monat im Sternbild Stier in Opposition. Der Planet zeigt eine Helligkeit von 5.7mag. Der Planetendurchmesser ist mit 3,8“ groß genug, um im Teleskop von Sternen unterschieden zu werden.
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Neptun im Sternbild Fische hat seine Opposition hinter sich und kommt am 11. 12. im Sternbild Fische zum Stillstand. Mit einer Helligkeit von 7.8mag und einem Planetenscheibchen von gerade einmal 2,3“ kann Neptun nur mit einem Teleskop aufgespürt werden.
Deep Sky Objekt des Monats: IC 434 & B33 „Pferdekopf-Nebel“
Der „Pferdekopf-Nebel“ B33 im Sternbild Orion ist knapp 1500 Lichtjahre von der Erde entfernt, hat eine Ausdehnung von 6‘ x 4‘ und besteht aus kaltem Gas und Staub, welcher im sichtbaren Spektrum nur wenig Licht ausstrahlt und deshalb dunkel erscheint. Die Dunkelwolke erstreckt sich südwestlich des linken Gürtelsternes des Orions (Alnitak, ζ Orionis) und ein Teil davon verdeckt den rot leuchtenden H-II Emissionsnebel IC 434. Der Dunkelnebel gleicht einem Pferdekopf, der den Stern Alnitak anschaut. Der Nebel ist ein Sternentstehungsgebiet mit einer Ausdehnung von ca. 2,5 Lichtjahren. Die Masse des Pferdekopfnebels wird auf etwa 27 Sonnenmassen geschätzt. Neben Wasserstoff sind auch einfache Kohlenwasserstoffverbindungen sowie Sauerstoff und Schwefel im Nebel vorhanden.
EXPTIME = 10 x 720 s = 2 h
SITELONG= '-11 40 15.000'
CCD_TEM = -
SITELAT = '+48 19 30.000‘
DATE = 2018-12-13
ORIGIN = 'OMG Campus Observatory'
TIME_Start = 21:30:15 UT
TIME_End = 23:33:17 UT
OBJECT = ‘IC 434/B33‘
KAMERA: EOS6D_MKII
XPIXSZ = 5,6 µm
TELESKOP:'APO_100_F7'
YPIXSZ = 5,6 µm
Image-Processing: AstroArt
Beobachter: W. Ober
Aufsuchkarte Pferdekopf-Nebel mithilfe von „Cartes du Ciel“ und DSS erstellt: