Deep-Sky-Objekt des Monats: Januar 2024

15.01.2024 von Oskar-Maria-Graf-Gymnasium

Großer Orion-Nebel - Aufnahme: S. Füssel (K12) & W. Ober / Bearbeitung: W. Ober

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Der Sternenhimmel im Januar 2024 (20.00 Uhr)

Sternbilder: 

Sterne oder Sternbilder zu finden oder zu erkennen, ist nicht immer einfach. Eine drehbare Sternkarte leistet hier eine ausgezeichnete Hilfe. Im Wahlkurs „Astronomie“ lernen die Teilnehmer/-innen, wie diese benutzt und sinnvoll angewendet werden kann, z. B. im Hinblick darauf, wann bestimmte Sterne auf- oder untergehen.

Die Herbststernbilder mit dem Pegasus-Quadrat und der Sternenkette der Andromeda (hier befindet sich die der Milchstraße nächstgelegene Spiralgalaxie) haben den Meridian bereits passiert und neigen sich dem Westen zu. Nördlich der Andromeda findet man das auffällige W der „Kassiopeia“, daneben das Sternbild „Perseus“ mit Algol, einem im Dezember vorgestellten Veränderlichen Stern aus der Familie der Bedeckungsveränderlichen. Nach dem Mond und der (zur Zeit nicht sichtbaren) Venus strahlt der Riesenplanet Jupiter als hellstes Objekt am Himmel. Weiter nach Osten findet sich das Siebengestirn der „Plejaden“, ein offener Sternhaufen mit relativ jungen blau-weißen Sternen, die „nur“ etwa 150 Millionen Jahre alt sind. Nach Osten schließt sich das Sternbild Stier mit dem Hauptstern Aldebaran (α Tauri) an. Aldebaran ist ein sogenannter „Roter Riese“, der circa 67 Lichtjahre von der Sonne entfernt ist. Im Süd-Osten steigt das Wintersternbild „Orion“ immer höher über den Horizont. Sein linker Schulterstern heißt Beteigeuze (α Orionis), ist circa 650 Lichtjahre von uns entfernt und leuchtet auffällig rot. Er ist als roter Überriese ein Kandidat für eine „bald“ bevorstehende Supernova. „Bald“ bedeutet für einen Stern, dass es nur noch zwischen 1.000 bis 100.000 Jahre zur Explosion dauert. Der rechte Fußstern des Orion, Rigel (β Orionis), ist ein massereicher heißer Stern, der etwa 600.000-mal heller als unsere Sonne leuchtet. In der Mitte des Orion finden sich drei etwa gleich helle Sterne auf einer Linie, die sogenannten Gürtelsterne des Orion. Darunter kann man ein schwaches Leuchten erkennen. Mit dem Teleskop wird hier der berühmte große Orionnebel sichtbar. Hier werden neue Sterne geboren. Verlängert man die Gürtelsterne nach Südosten, stößt man auf den hellsten Stern am irdischen Nachthimmel Sirius (α Canis Majoris). Sirius ist ein Doppelstern, bestehend aus einem blau-weißen Hauptstern und einem Weißen Zwerg, circa 20 astronomische Einheiten von der Hauptkomponente entfernt. Sirius‘ Abstand von der Sonne beträgt nur 8,6 Lichtjahre und ist damit naher Nachbarstern der Sonne.

Mondphasen:

Letztes Viertel am 04.01.2024, Neumond am 11.01.2024
Erstes Viertel am 18.01.2024, Vollmond am 25.01.2024

Planetenbeobachtung:

  • Merkur erreicht am 12.01.2024 seinen größten westlichen Winkelabstand (Elongation) von der Sonne. Er ist wegen seiner weit südlichen Position von -22.3° Deklination nur bedingt am Morgenhimmel um den 12.01.2024 gegen 06.30 Uhr mit einem Fernglas sichtbar.
  • Venus ist Morgenstern und vergrößert ihren Abstand zur Erde. Die Helligkeit stagniert bei -4.0mag. Venus erscheint im Teleskop nur noch als 12“ großes Scheibchen, das zu 86 Prozent beleuchtet ist. Der Abstand zur Erde wächst im Januar von anfangs 177 Millionen km auf 204 Millionen km am Monatsende.
  • Mars stand am 18.11.2023 in Konjunktion mit der Sonne. Er vergrößert zwar seinen Winkelabstand von ihr, kann aber immer noch nicht beobachtet werden.
  • Jupiter hat seine Opposition zur Sonne beendet und bewegt sich wieder rechtläufig durch das Sternbild Widder (Aries). Die Helligkeit geht von -2.6mag auf -2.3mag zurück und auch sein scheinbarer Äquator-Durchmesser verkleinert sich auf 44“ und sein Pol-Durchmesser auf 41“. Geht Jupiter am Monatsanfang erst um 03.00 Uhr unter, erfolgt der Untergang am Monatsende schon kurz nach 01.00 Uhr.
  • Saturn, dessen beste Sichtbarkeitsphase vorüber ist, steht nach Einbruch der Dunkelheit schon tief im Süden. Am Monatsende geht der Ringplanet schon um 19.25 Uhr unter.
  • Uranus, in der Nähe von Jupiter, stand am 13.11.2023 in Opposition und beendet mit seinem Stillstand am 27.01.2024 seine Oppositionsperiode. Mit dem Teleskop kann Uranus im Sternbild Widder in der Nähe des Sterns δ Arietis als kleines blau-grünliches Scheibchen gefunden werden.
  • Neptun im Sternbild Fische ist nur mit einem Teleskop zu erhaschen. Der bläuliche Planet weist gerade einmal 2,2“ im Durchmesser auf. Details können nicht beobachtet werden.

Besondere Sterne:

Algol = ß Persei (der „Teufelsstern“) ist ein veränderlicher Stern, dessen scheinbare Helligkeit sich mit einer Periode von 2,87 Tagen zwischen 2,1mag und 3,4mag ändert. Algol ist ein sogenannter „Bedeckungsveränderlicher“, das heißt hier umkreisen zwei Sterne einander und bedecken sich gegenseitig.