Deep-Sky-Objekt des Monats: Oktober 2025

20.10.2025 von Dr. Wolfgang Ober

Mondphasen, Planetenbeobachtungen und vieles mehr.

Der Sternenhimmel im Oktober 2025 (21:00 MESZ)

Sternbilder

Blickt man im Oktober gegen 21 Uhr nach Einbruch der Dunkelheit zum Himmel, so zeigt sich bereits deutlich der Herbsthimmel. Hoch im Süden steht das markante Herbstviereck des Sternbilds Pegasus. Seine vier hellen Sterne bilden ein auffälliges Quadrat, das leicht zu erkennen ist. Der linke obere Stern des Vierecks, Sirrah (α Andromedae), gehört bereits zu einem anderen Sternbild: Von hier führt eine Kette schwächerer Sterne in Richtung Nordosten zur Andromeda. In ihr befindet sich auch die Andromedagalaxie (M31) – unsere nächste große Nachbargalaxie, die unter sehr dunklem Himmel sogar mit bloßem Auge als schwacher, nebliger Fleck zu erkennen ist.

Etwas östlich davon steigt das Sternbild Perseus höher über den Horizont, während im Westen das Sommerdreieck mit Wega (Leier), Deneb (Schwan) und Altair (Adler) langsam zum Horizont hinabsinkt. Besonders Wega (α Lyrae ) ist zu dieser Zeit noch gut sichtbar, während Altair bereits im Südwesten verschwindet.

Im Osten erscheinen bereits die ersten Wintersternbilder: Der Fuhrmann (Auriga) mit dem hellen Stern Capella steigt über den Horizont, und auch die Zwillinge (Gemini) mit Kastor und Pollux kündigen sich an. Bei sehr klarer Sicht erkennt man sogar schon im Südosten die hellen Sterne des Orion, eines der auffälligsten Sternbilder des Winterhimmels.

Das Band der Milchstraße zieht sich im Oktober vom Südwesten über das Sternbild Schwan hinauf durch Kassiopeia im Nordosten. Kassiopeia, leicht an ihrer W-Form zu erkennen, steht jetzt hoch am Himmel und ersetzt allmählich den Großen Wagen als auffälligste nördliche Himmelsfigur.
Die durchgehende gerade Linie in der Sternkarte bezeichnet wie immer den Himmelsmeridian, der durch Nordpunkt, Zenit und Südpunkt verläuft. Auf ihm erreichen die Sterne im Laufe der Nacht ihre höchste Stellung über dem Horizont. So steht am 15. Oktober 2025 um 21 Uhr etwa der Sternhaufen M15 in der Nähe des Meridians, während die Sterne des Sommerdreiecks schon deutlich westlich davon liegen. Bei M15 handelt es sich um einen Kugelsternhaufen, der sich in ca. 34000 Lichtjahren Entfernung befindet und der aus einer halben Million Sternen besteht.

Am 15. Oktober geht die Sonne in München um 18:31 MESZ unter, das Dämmerungsende tritt gegen 19:50 MESZ ein. Danach ist der Himmel dunkel genug für astronomische Beobachtungen.

In der zweiten Oktoberhälfte sind bei klarem Himmel in den Morgenstunden vereinzelt Sternschnuppen der Orioniden zu sehen. Sie stammen – wie die Perseiden im August – vom Kometen Halley und erreichen ihr Maximum um den 21. Oktober.

Zudem können mit einem Fernglas bei guten Bedingungen gleich zwei Kometen beobachtet werden:

Der Komet SWAN wurde erst im September entdeckt und wird nur knapp über dem Horizont im Südwesten in der Nähe der Sternbilder Schütze und Schild zu sehen sein, allerdings wohl nur mit einem Fernglas. Bester Beobachtungszeitraum ist direkt nach der Dämmerung, weil SWAN bereits im Laufe des Abends unter den Horizont verschwindet.

Der zweite Komet Lemmon kann unter Umständen sogar mit bloßem Auge betrachtet werden, da er heller ist. Er wandert in der zweiten Oktoberhälfte vom Großen Wagen in Richtung Bärenhüter.