E+-Projekt: Reisetagebuch Belgien

07.10.2017 von ERASMUS+-Homepage-Team

Vom 7. bis zum 14. Oktober 2017 fand das zweite Erasmus+-Projekttreffen in Hoogstraten in Belgien statt. Dieses Tagbuch wurde während der Fahrt angelegt.

Viel Spaß beim Lesen unseres Reiseberichts!

Goodbye! Freitag, 13.10.2017

Krass wie schnell die Woche vergangen ist und obwohl wir alle traurig waren, dass es schon der letzte Tag war, hatten wir fest vor, das Beste daraus zu machen. Morgens mussten wir alle mit dem Fahrrad zu Schule kommen, da am Nachmittag eine gemeinsame Radtour geplant war.

Aber bis dahin hatten wir viel Arbeit vor uns! Die ersten drei Schulstunden arbeiteten wir an der Aufbereitung der Exkursionen von der Woche. Dazu wurden wir am Anfang der Woche in Gruppen aufgeteilt, damit wir uns schon auf die Gruppenarbeit vorbereiten konnten. Nun war es dann soweit, unsere Ergebnisse auszutauschen und in einer Präsentation festzuhalten. In der vierten Stunde gingen wir zusammen mit unseren Austauschpartnern in den Unterricht, um ein bisschen in den belgischen Schulalltag reinzuschnuppern. Was uns dabei (als Schüler) natürlich sofort auffiel, war dass die Schulstunden in Belgien fünf Minuten länger sind als bei uns – also 50 Minuten!! Außerdem waren die Klassenzimmer viel kleiner, mehr als 20 Leute hatten darin keinen Platz.

Während der Mittagspause veranstaltete die Schule extra für uns „Spijker zingt en danst“. Dabei tanzen und singen alle Schüler in der Schulhalle und haben sehr viel Spaß. Für uns Deutsche haben sie sogar „99 Luftballons“ gespielt. Nachdem wir noch für die lokale Presse ein Gruppenfoto gemacht haben, ging unsere acht Kilometer lange Radtour zur „Kolonie 7“, einem zukünftigen UNESCO-Weltkulturerbe, in Merksplas los. In einer Führung erfuhren wir, dass es zwei Arten von Kolonien gab: die freien Kolonien für Familien, in welche man freiwillig ziehen konnte und die unfreien Kolonien, in welche einzelne Personen von der Regierung hingeschickt werden konnten. Gründe, für welche man in die Kolonien geschickt wurden waren zum Beispiel, wenn man keinen Job hatte, keinen festen Wohnsitz hatte oder weniger als 20 belgische Franken hatte. Wir erfuhren ebenfalls, dass in den Kolonien jeder arbeiten musste und dort sehr gefängnisähnliche Bedingungen vorherrschten. Man stand die komplette Zeit unter Beobachtung. Was uns alle geschockt hat war, als wir erfuhren, dass diese Kolonien erst 1993 aufgelöst wurden. Heute werden Teile der Kolonie als Gefängnis oder Flüchtlingsheime genutzt.

Am Abend gab es dann Pizza, worauf wir uns alle schon den ganzen Tag gefreut haben. Unser „Goodbye Dinner“ fand im Restaurant „Da Vinci“ in Hoogstraten statt. Anschließend waren wir alle noch auf einer von den Belgiern organisierten Party, auf der schon die ersten Tränen zum Abschied flossen. Danach war es dann leider wirklich so weit Abschied von unseren Partnern zu nehmen – Mit kaum Schlaf traten wir schließlich um 4:30 Uhr die Rückreise an…

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