Erasmus+-Projekt: Well-being in the Age of AI
30.06.2025 von Mirjana Zobel, Sebastian AttenbergerVom 30. März bis 4. April 2025 durften wir für ein Erasmus+-Projekt unter dem Motto „Well-being in the Age of AI“ acht Jugendliche aus unserem europäischen Partnerland Spanien für eine Woche in Neufahrn begrüßen.
Teil 1: Schüler/-innen aus Katalonien am OMG
Die katalanischen Schüler/-innen wohnten bei acht Schüler/-innen der 10. Klassen, die ebenfalls Teil des Projekts sind: Christian Kehlenbach (10a), Julian Url (10a), Laura Wenzel (10a), Helen Bajtay (10b), Daniel Függ (10c), Jeremias Kögel (10c), Lara Plath (10c) und Lisia Fischer (10d).
Die 16 Schüler/-innen sollten gemeinsam an aktuellen Fragen zu digitalem Lernen, künstlicher Intelligenz und persönlichem Wohlbefinden arbeiten. Nach der Ankunft am Sonntagmorgen und einem herzlichen Empfang inklusive Frühstück und Speeddating begann das vielseitige Programm am Montag mit einem Vortrag zu den Grundlagen von KI sowie ersten Projektphasen. Die Schüler/-innen entwickelten eigene Logos, erprobten digitale Tools und diskutierten, wie technologische Entwicklungen unser Leben positiv wie herausfordernd beeinflussen. Neben dem Projektlernen kam auch das kulturelle Erlebnis nicht zu kurz: Bei einer Stadtführung in München und dem Besuch des Deutschen Museums konnten die Gäste Bayern ein wenig kennenlernen und neue Freundschaften schließen. Höhepunkt war ein gemeinsames bayerisches Abendessen am Mittwochabend sowie das Abschiedsgrillen am Freitag in der Schule. In Workshops zur Präsentationstechnik mit VR-Elementen, Diskussionen zu Stressbewältigung im digitalen Alltag und selbstgestalteten Kurzvorträgen zeigten die Jugendlichen, wie wichtig etwa ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit KI für unser Wohlbefinden ist.
Der Austausch war für die Schüler/-innen nicht nur fachlich bereichernd, sondern auch menschlich bewegend und kulturell wertvoll. Der zweite Teil dieses Erasmus+-Projekts findet im Mai 2025 mit dem Gegenbesuch in Girona/Spanien statt.
Teil 2: Gruppenmobilität in Katalonien – Eine emotionale Woche voller Begegnungen, Lernen und interkultureller Erfahrungen
Im Rahmen von Erasmus+ reisten die Schüler/-innen Christian Kehlenbach (10a), Julian Url (10a), Laura Wenzel (10a), Helen Bajtay (10b), Daniel Függ (10c), Jeremias Kögel (10c), Lara Plath (10c) und Lisia Fischer (10d) gemeinsam mit Frau Zobel und Herrn Attenberger nach Girona, Katalonien, um dort eine Gruppenmobilität zum Projekt „Well-being in the age of AI“ durchzuführen. Die Woche war geprägt von gezielten Lernaktivitäten, die interkulturelle, digitale und soziale Kompetenzen stärkten. Ein besonderer Fokus lag auf der Weiterentwicklung des digitalen Lernens (KI) und auf verschiedenen Aspekten des Well-being im Zeitalter der KI – von körperlichem Ausgleich über Achtsamkeit bis hin zu emotionaler Resilienz.
Sonntag, 18. Mai 2025: Aufbruch ins Abenteuer
Früh am Morgen trafen sich die Reisegruppe am Münchner Flughafen. Nach dem Flug nach Barcelona und der Zugfahrt nach Girona war am späten Nachmittag der Empfang durch die katalanische Delegation sehr herzlich. Am Abend begleiteten katalanische Schüler/-innen die Gruppe durch die historische Altstadt, die im Rahmen des „Temps de Flors“-Festivals in voller Blütenpracht erstrahlte. Der erste Kontakt mit den Gastfamilien war geprägt von Offenheit und Gastfreundschaft.
Montag, 19. Mai 2025: Schule trifft auf Zukunft
Am Institut Narcís Xifra i Masmitjà begann der Tag mit einer offiziellen Begrüßung durch die Schulleitung. Danach wurde an einer zentralen Fragestellung des Projekts, dem Einfluss künstlicher Intelligenz auf Gesellschaft und Bildung, gearbeitet. In Kleingruppen verglichen die Schüler/-innen KI-generierte Bilder mit echten Fotos und analysierten Merkmale digitaler Manipulation. Ziel war es, ein Verständnis für Deepfakes zu entwickeln und die Bedeutung von Medienkompetenz im Zeitalter der KI zu reflektieren. Eine geführte Schulbesichtigung schaffte Einblick in die Organisation und Struktur der katalanischen Schule. Der direkte Vergleich zum bayerischen System wurde in anschließenden Gruppengesprächen reflektiert. Nebenbei stärkten landestypische Spezialitäten wie Xuixos die Verbindung zur katalanischen Kultur.
Am späten Nachmittag organisierten die Schüler/-innen – wie auch an den kommenden Tagen – eigenständig soziale und sportliche Treffen in der Stadt oder im Park, bei denen sie sich bei Spielen und Bewegung austauschen und entspannen konnten und selbst einen gelungenen informellen Beitrag zum sozialen Miteinander und körperlichen Wohlbefinden im Sinne des Well-being-Gedankens leisten konnten.
Dienstag, 20. Mai 2025: Historisches Lernen und soziale Verantwortung
Ein Ausflug nach Besalú ermöglichte es, die mittelalterliche Architektur den nördlichen Kataloniens zu erkunden, und diente als Ausgangspunkt für Diskussionen über kulturelle Identität und historischen Wandel. Im Anschluss besuchte die Gruppe das Dalí-Museum in Figueres. Mithilfe von digitalen Lernhilfen konnte der Museumsbesuch vorbereitet werden. Eine thematische Führung legte den Fokus auf kreative Ausdrucksformen und die Verbindung von Kunst und individueller Wahrnehmung. Im Nachgang wurde mithilfe von KI versucht, Dalís Werke zu interpretieren oder mithilfe von generativer KI eigene surrealistischer Bildkompositionen zu erstellen. Am Abend konnte ein Training der „Castellers“ besucht werden. Es war für alle beeindruckend, wie Themen wie Kooperation, Vertrauen und kulturelle Rituale im Mittelpunkt dieses Sports stehen und zum persönlichen Well-being beitragen können.
Mittwoch, 21. Mai 2025: Digitale Kreativität und schulischer Perspektivwechsel
Der Tag begann mit der Auseinandersetzung über die Möglichkeiten generativer KI. Die Schüler/-innen erstellten mithilfe von KI Bilder, beschäftigten sich mit visuellen Konzepten kritisch und diskutierten ethische Fragen der KI-Nutzung. Diese Aktivität förderte sowohl kreative Kompetenzen als auch ein Bewusstsein für die Grenzen künstlicher Intelligenz. Im Anschluss konnte an reguläre Unterrichtsstunden teilgenommen werden. In einem anschließenden Workshop konstruierten die Schüler/-innen mithilfe KI-gestützter Anleitungen und digitaler Recherche Roboter, die eigenständig Aufgaben lösen sollten. Ziel war es, Problemlösekompetenz, Teamarbeit und technisches Verständnis zu schulen. Der Schultag endete mit einer Kombination aus Well-being-Methoden wie achtsamen Bewegungseinheiten und Yoga-Übungen zur Förderung der mentalen Balance im schulischen Alltag.
Donnerstag, 22. Mai 2025: Achtsamkeit, Natur und Gemeinschaft
Ein zentraler Baustein der Erasmus-Woche war das Thema Well-being im digitalen Zeitalter. Bei einer Wanderung entlang der Küstenabschnitts Punta de Cala Pedrosa bei S'Agaró an einem zunächst regnerischen Vormittag stand der physische Aspekt des persönlichen Well-being im Mittelpunkt. Die Schüler/-innen beschäftigten sich dabei auch mit der Frage, wie digitale Lernmöglichkeiten (z. B. mithilfe von KI) Outdoor-Aktivitäten vorbereiten und unterstützen können, um etwa das Naturerlebnis zu verbessern oder effektiv über die Natur zu lernen. Am Abend trafen sich alle Teilnehmer/-innen im chinesischen Restaurant eines katalanischen Schülers für ein gemeinsames Abendessen.
Freitag, 23. Mai 2025: Barcelona
Der Besuch Barcelonas stellte ein Highlight der Woche dar. Bei einer Führung durch die Sagrada Família reflektierten die Schüler/-innen den Zusammenhang zwischen Architektur, Glaube und Gesellschaft. KI ermöglichte es, dieses besondere Erlebnis adäquat vor- und nachzubereiten. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt war die kritische Auseinandersetzung mit Tourismus und dessen Auswirkungen. Die hohe Besucherzahl rund um die Sagrada Família war ein eindrucksvolles Beispiel für den sogenannten Overtourism. In Reflexionsgesprächen wurde diskutiert, wie der digitale Raum (z. B. Social Media und Reiseplattformen) zur touristischen Überlastung beiträgt. In der Nachbereitung werden die Schüler/-innen untersuchen, wie KI zur Analyse solcher Entwicklungen genutzt werden kann. Der Besuch förderte so nicht nur kulturelles Lernen, sondern auch ein Bewusstsein für gesellschaftliche Herausforderungen im Zeitalter der Digitalität.
Die jungen Europäer/-innen trafen sich am Abend noch alle zusammen für ein Abendessen in einem katalanischen Restaurant und genossen noch die letzte gemeinsame Zeit bei einem Spaziergang durch die wunderschönen Gassen Gironas.
Samstag, 24. Mai 2025: Abschied und Heimreise
Der Abschied von zwischen den Austauschpartnern war sehr emotional. Viele neue Freundschaften, gemeinsame Erlebnisse und geteilte Erkenntnisse machten deutlich, wie bereichernd interkulturelles Lernen sein kann. Die europäische Idee von Zusammenhalt und Vielfalt wurde in dieser Woche emotional spürbar.