Frankreich-Austausch 2024 (Teil 1)

02.12.2024 von Julia Scheytt und Louisette Tordo

OMG-Schülerinnen und -Schüler zu Gast am französischen Collège Saint Joseph in Besançon

Kultur, Freundschaften, Erinnerungen!

Wie jedes Jahr fand auch dieses Jahr wieder der deutsch-französische Austausch des OMG mit dem „Collège Saint Joseph“ in Besançon statt. Daran konnten die achten Klassen des naturwissenschaftlichen Zweigs und die neunte Klasse des sprachlichen Zweigs teilnehmen. Es fanden sich schließlich 23 frankophile Lernende auf deutscher Seite, die sich – begleitet von den Französischlehrkräften Branimir Bralo und Helena Wächter – vom 25. bis 29. November 2024 auf die Reise nach Besançon begaben, um die französische Kultur, das französische Schulsystem und vor allem ihre französischen Austauschpartner/-innen sowie deren Familien besser kennenzulernen.

Nach einer kräfteraubenden halbtägigen Anreise per Minibus wurden wir bei unserer Ankunft von den beiden französischen Schulleitern mit einem kleinen Vortrag begrüßt und konnten, während wir einige lokale Snacks aßen, einen ersten Eindruck von unseren Austauschpartnerinnen und -partnern gewinnen. Anschließend verbrachten wir bei einem gemeinsamen typisch französischen „Dîner“ im Kreise unserer Tauschfamilien unseren ersten Abend in Frankreich. Ein Schüler kam an diesem Abend sogar schon in den Genuss der bekannten „Escargots“ (also: Schnecken).

Am Dienstag ging es dann richtig los mit dem Erkunden der Stadt. Wie jeden Morgen trafen wir uns mit unseren deutschen Mitschülerinnen und -schülern im Eingangsbereich der Schule, deren alte Fassade im Übrigen das Herz des ein oder anderen Harry-Potter-Fans höher schlagen ließ. Nach einem kurzen Spaziergang ins Stadtzentrum konnten wir Besançon anschließend in kleinen Gruppen auf eigene Faust erkunden. Diese Stadterkundung ersetzte den eigentlich geplanten ersten Programmpunkt unseres Frankreichaufenthalts: eine „Croisière“, d. h. eine Bootstour auf dem Fluss Doubs, der wie ein Mäander die ganze Stadt durchzieht. Diese ursprünglich geplante Bootstour musste leider entfallen, da es in den letzten Tagen zu viel geregnet hatte, weshalb die Bootstour nicht gefahrlos hätte durchgeführt werden können. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den französischen „Corres“ in der „Cantine“, im Rahmen dessen wir nicht nur die französische Version einer Lasagne probieren, sondern auch die französische Disziplin am eigenen Leib erfahren konnten, ging es zum gemeinsamen Bowlingspiel, das ein voller Erfolg war.

Am Folgetag lernten wir Besançon im Rahmen einer Führung genauer kennen. Dank der lebhaften Art unserer „Guide“ fiel es nicht schwer, auch komplexere Themen wie die französische Renaissance-Architektur und deren zentrales Merkmal „Rhythmus“ zu verstehen. Nach einem kurzen Aufstieg besuchten wir zudem die Zitadelle von Besançon, eine alte Befestigungsanlage. Besonders gefielen uns dort der hervorragende Ausblick über die ganze Stadt und Gegend um Besançon und der integrierte Zoo, wo wir sehr viel Spaß daran hatten, die Tiere anzuschauen. Da in Frankreich die Schule mittwochs immer am Mittag endet und nicht wie sonst bis etwa 17 Uhr dauert, war nach unserer Rückkehr Zeit, etwas mit der oder dem „Corres“ und der Gastfamilie zu unternehmen. Dabei ging es etwa ins französische Kino in den Film „Vaiana 2“, auf den „Marché de Noël“ oder zu den Hobbys unserer Austauschpartner/-innen, wie ins Fußball- oder Tanztraining, den Reit- oder Klarinettenunterricht.

Am Donnerstag machten wir gemeinsam mit den französischen Schülerinnen und Schülern einen Ausflug nach Dijon. Die Stadt ist vor allem für ihren Senf und Burgunderwein bekannt. Nach einer informativen Führung, bei der wir im wahrsten Sinne des Wortes mit der „Couette“ (also: Eule), dem Stadtwahrzeichen und lokalen „Porte-bonheur“ (also: Glücksbringer), in Berührung kamen und auch in der Markthalle, dem sog. „Marché couvert“, die kulinarische Vielfalt der Region entdecken konnten, hatten wir viel Zeit, um alleine herumzulaufen, die lokalen Spezialitäten zu testen und kleine Souvenirs für Freunde und Familie zu besorgen. Nach einem langen und aktiven Tag ging es zurück in unsere Gastfamilien, um dort einen entspannten letzten Abend zu verbringen.

Am Freitag hatten wir die Chance, ganz in den französischen Schulalltag einzutauchen. Zusammen mit unserem jeweiligen Austauschkind besuchten wir den Unterricht, bevor es dann an der Zeit war, sich zu verabschieden. Zum Glück ist es nur ein Abschied bis Mai. Denn da steht dann der Gegenbesuch der Französinnen und Franzosen in Deutschland an!

Mal wieder war der erste Teil des deutsch-französischen Austauschs ein voller Erfolg. Er bietet uns Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, eine andere Kultur kennenzulernen, internationale Freundschaften zu schließen und Erinnerungen zu sammeln, an die wir uns auch in zehn Jahren noch gerne zurück erinnern werden.

Bisous depuis la France!

Bilder von Johanna Bleckmann und Lorine Schwerdtl