Französisch-Delegation am OMG
28.02.2025 von Miriam SagstetterKI-Unterricht für frankophone Schulleiter und Lehrkräfte und den BLLV
Am Ende war es ein „Bonjour, madame et messieurs“. Um die Nervosität vor dem angekündigten Unterrichtsbesuch zu lindern, waren die Schüler/-innen der Klasse 7e die theoretisch möglichen Szenarien bei der Begrüßung ihrer Gäste vorab durchgegangen: Je nachdem, wer da am Montag, 3. Februar 2025 zu ihnen ins Klassenzimmer kommen würde, war ein „Bonjour“ mitsamt dem passenden Zusatz – „madame/mesdames“ und/oder „monsieur/messieurs“ – fällig. Hintergrund des Besuchs war eine Entdeckungstour durch Bayern und das bayerische Schulsystem, die eine Gruppe frankophoner Schulleiter und Lehrkräfte im Rahmen von Erasmus+ gewonnen und unter Mitwirkung des BLLV angetreten hatte.
Nach der Aufteilung in Kleingruppen waren es dann schließlich eine weibliche und vier männliche Lehrkräfte aus Frankreich sowie dem fernen Kanada, die im Klassenzimmer der 7e Platz nahmen und dabei zusahen, wie die Schüler/-innen an ihrem Videoprojekt „Créer un blog vidéo“ unter Zuhilfenahme des Feedback-Tools „FelloFish“ arbeiteten. Die vorab angefertigten Videoblogtexte wurden dabei mithilfe der Rückmeldung von „FelloFish“ weiterbearbeitet und verbessert – und das nicht immer zu einhundert Prozent zuverlässige KI-Feedback durchaus auch kritisch unter die Lupe genommen. Und weil das in der Unterrichtssprache Französisch gar nicht mal so einfach ist, waren die Schüler/-innen überaus stolz auf das reale Feedback der frankophonen Besucher/-innen: „Was, erst im zweiten Lernjahr? Und schon so gut?!“
Beispiele aus den selbsterstellten Französisch-Videoblogs folgen in Kürze!
Zwei Klassenzimmertüren weiter verfolgte eine zweite Kleingruppe, zu der auch BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann gehörte, den Französischunterricht in der Klasse 10c, die sich in den vorangegangen Stunden mit dem Reiseziel Nizza beschäftigt hatte und am Besuchstag einen eigenen „Guide touristique“ erarbeitete. Auf den Einstieg über eine KI-generierte Abbildung zu Nizza folgte die arbeitsteilige Teamarbeit unter Einsatz verschiedener „Fobizz“-KI-Tools: Mithilfe eines Text- bzw. Bild-Generators sowie im Chat mit einem KI-Chatbot wurden Bilder und Texte zu Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten sowie zwei fiktive Erfahrungsberichte erstellt und mittels digitalem Pinnboard gesammelt. Den Abschluss bildete die Präsentation der Teamergebnisse auf Französisch.
Bild links: KI-generierte Abbildung zu Nizza
Bild rechts: Digitales Pinnboard mit Elementen aus dem selbsterstellten „Guide touristique“
Eine dritte Kleingruppe gastierte im Englischunterricht der Klasse 8e, die sich an diesem Tag mit Kanada beschäftigte. Im Anschluss an die teils abenteuerlichen KI-Ideen zum Thema – Man beachte den fliegenden Elch am oberen Rand! – recherchierten die Schüler/-innen eigenständig zu einem selbstgewählten Unterthema und lösten Grammatik- sowie Leseverständnisaufgaben, wobei sie sich im KI-Chat mit „AI-Anna“ (der Schauspielerin Anna Lambe nachempfunden) und „AI-Wayne“ (nach dem Vorbild von Eishockeyspieler Wayne Gretzky) inspirieren und unterstützen lassen konnten. Bei der abschließenden Textproduktion kam „FelloFish“ zum Einsatz.
Bild links: KI-Ideen zu Kanada
Bild rechts: Inspiration und Unterstützung durch „AI-Anna“ und „AI-Wayne“
Ergänzend zu diesen Unterrichtsbesuchen hatte die Französisch-Delegation in einem einleitenden Vortrag erfahren, welche Einsatz- und Entlastungsmöglichkeiten KI in den übrigen Unterrichtsfächern von Physik bis zu Latein bietet und wie dabei auch ethische Fragen thematisiert werden können. Den Abschluss des Vormittags bildete ein zwangloser Austausch mitsamt dem Dank an alle Beteiligten. Dann also: „Au revoir!“
Gruppenfoto: Schulleiter Dr. Stefan Bäumel (sechster von rechts) und sein Stellvertreter Peter Sander (fünfter von rechts) begrüßten die Französisch-Delegation in Begleitung von BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann (siebte von rechts).
Einzelfoto: Schulleiter Dr. Stefan Bäumel und BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann