Studientage Geschichte 2024
23.01.2024 von Leonard Huthansl, Lionel Sellier (beide 11b)Tiefe Einblicke in ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte.
Intensiver Einblick
Am Dienstag, den 23.01.2024, und am Donnerstag, den 25.01.2024, fanden die Studientage Geschichte für die 11. Klassen im Max-Mannheimer-Studienzentrum in Dachau statt. Wir brachen morgens mit dem Bus zum Internationalen Jugendgästehaus Dachau auf, um einen intensiven Einblick in ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte vor Ort zu gewinnen.
Dort angekommen wurden wir von Mitarbeiter/innen des Max-Mannheimer-Studienzentrums begrüßt, erhielten eine kurze Einführung in den geplanten Tagesablauf und wurden in Gruppen eingeteilt. In einem Seminarraum tauschten wir uns nach einer einführenden Vorstellungsrunde über den Nationalsozialismus aus und vertieften unser Verständnis durch die Betrachtung verschiedener Bildquellen, die verschiedene Szenarien rund um dieses Thema darstellten. Dabei analysierten wir nicht nur Aspekte der Nazi-Propaganda, sondern betrachteten auch Szenen aus dem grausamen Alltag in Konzentrationslagern sowie die Befreiung des KZs durch die amerikanischen Streitkräfte.
Nach einer gemeinsamen Mittagspause begaben wir uns zum Eingang der KZ-Gedenkstätte. Jede Gruppe erhielt dort eine eigene Führung. Zu Beginn passierten wir das berühmte eiserne Tor mit der Aufschrift "Arbeit macht frei". Dabei handelt es sich aber nicht mehr um das Original, wie wir erfahren haben, sondern um einen Nachbau. Dieser wurde errichtet, nachdem das echte Tor im Jahr 2014 auf mysteriöse Weise verschwunden und erst zwei Jahre später in Norwegen wiederaufgetaucht war. Durch das sogenannte Jourhaus gelangten wir auf das Gelände der KZ-Gedenkstätte. Wir waren alle beeindruckt von der Größe des Appellplatzes. Vor uns lag ein großer, leerer Kiesplatz, auf dem unzählige Menschen schreckliche Dinge erlebt hatten. Von stundenlangem Stehen über öffentliche Folter bis hin zur Bloßstellung. Allein diese Vorstellung war schwer auszuhalten.
Bedrückende Atmosphäre
Daraufhin folgte eine etwa dreistündige Führung durch die Anlage. Besonders bedrückend waren für uns das Gefängnis, das Krematorium und die Baracken sowie Augenzeugenberichte und Fotos von den grausamen Foltermethoden der Nazis. Auf dem gesamten Gelände herrscht auch heute noch eine beklemmende Atmosphäre und es fällt schwer sich vorzustellen, wozu Menschen fähig waren.
Auch in Zukunft werden Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen die Möglichkeit haben, diese Gedenkstätte zu besuchen und einen realistischen Eindruck von der Grausamkeit dieser Ereignisse zu erhalten. Uns wird dieser Tag im Gedächtnis bleiben, hat er uns doch einen tiefen Einblick in dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte ermöglicht und uns die Zerbrechlichkeit unserer Demokratie eindrücklich vor Augen geführt.