Weißenburg-Exkursion 2025 Kulturtage 2025
31.07.2025 von Helena WächterIm Rahmen der Kulturtage im Juli 2025 setzten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6a und 6b mit den Römern und den Spuren, die diese in Süddeutschland hinterlassen haben, auseinander.
Abtauchen in die römische Wellnessoase des Lagerdorfes „Biriciana“
Hierfür ging es am ersten Kulturtag, dem 24.07.2025, gespannt mit dem Bus nach Weißenburg in Bayern, um dort die Überreste des römischen Limeskastells und des Lagerdorfes „Biriciana“ anzusehen.
Nachdem die Sechstklässler bereits im ersten Schulhalbjahr in Texten des Lehrbuches und Bilderserien noch heute zu besichtigende antike Orte kennengelernt hatten, wie die nahe Rom gelegene Hafenstadt Ostia oder die Vesuvstädte Pompeji und Herkulaneum, sollte es in der Exkursion zum Schuljahresende darum gehen, das Gelernte mit allen Sinnen zu erfahren und vor allem vor Ort bei uns in Bayern zu erleben.
In Weißenburg angekommen, lernten wir zunächst die 1977 ausgegrabenen Überreste der römischen Thermen kennen. Hier gab es unter anderem das große Warmwasserbecken oder zwei größere Tepidarien zu entdecken, in denen es den Römern – dank eines ausgeklügelten Systems einer sogenannten „Hypokausten“-Heizung – möglich war, in lauwarmem Wasser zu entspannen. Besonders interessant waren die im Rahmen der Thermen-Führung gegebenen Schmink- und Schönheitstipps, wobei erstaunlicherweise Rosenblätter, Butter, Asche und Tierkot eine entscheidende Rolle spielten. Auch die heute noch existierende berufliche Funktion des „Vorsitzenden“ erhielt für uns durch die aufschlussreiche Thermenbesichtigung im Zusammenhang mit den Latrinen eine ganz neue Bedeutung.

Enttäuscht darüber, dass wir heutzutage keine Abkühlung mehr in den Thermalbecken nehmen können, unternahmen wir im Anschluss an die durch informative Kurzfilme abgerundete Thermenerkundung und nach einer kurzen Vesper- und Verschnaufpause auf dem Thermenspielplatz einen kurzen Fußmarsch zum mit Mauerresten umrissenen Lagerkastell. Dort erkundeten wir das Haupttor und bemühten uns die dortige lateinische Inschrift mithilfe der im ersten Lernjahr bereits erworbenen Lateinkenntnisse – zumindest in ihren wesentlichen Grundzügen – zu entschlüsseln. Voller neuer Eindrücke über den römischen Alltag und das Leben der Römer in unserer Heimat machten wir uns dann zurück auf den Heimweg.

Am zweiten Kulturtag wurde dann in Form eines Projekttages als Nachbereitung der Exkursion vom Vortag in der Schule erarbeitet, welche Funktion der Limes hatte, wie er aufgebaut war, wie das Leben in der Provinz Raetia aussah, welche Erkenntnisse Archäologen und Historiker am Limes machen konnten und welche Rolle der Austausch mit den Germanen für die Römer gespielt hat. Auch Grundkenntnisse aus dem ersten Lernjahr Latein zu Themenfeldern wie „Götter“ und „Gladiatoren“ konnten die interessierten Junglateiner wiederholen, sich ein erstes Mal in ihrer Lateinkarriere für die in der Oberstufe so essentielle Arbeit mit Wörterbüchern trainieren und sich abschließend beim Basteln eines Römerhelms bzw. römischen Papiertempels kreativ ausleben.
