Zeitzeugengespräch mit Abba Naor
18.12.2023 von Gisela Schauz, Julia Klein, Carolina SaracinoAm Freitag, den 27. Oktober 2023, fuhren die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Jahrgangsstufe ins Ludwig-Thoma-Haus nach Dachau.
Aus der Geschichte lernen
Gerade in der aktuellen Situation im Nahen Osten, wo sich Unvorstellbares ereignet, radikale Töne immer lauter werden und der Antisemitismus weltweit zunimmt, aber insgesamt eine zögerliche Stille herrscht, konnte Abba Naor wieder einmal ein eindrucksvolles Zeichen setzen und zeigen, wohin Antisemitismus, Hass, Terror und Gewalt führen, und wer am Ende die Opfer sind.
Autorin Vorspann: Gisela Schauz
Zu Gast bei Abba Naor in Dachau
Am Freitag, den 27.10.2023, fuhren die Schüler/-innen der 9. und 10. Jahrgangsstufe ins Ludwig-Thoma-Haus nach Dachau, wo sie die Möglichkeit hatten, Abba Naor, einen der noch wenigen lebenden Zeitzeugen des Holocausts, der seine Geschichte erzählte, zu treffen.
Anfangs waren sich viele noch unsicher, was sie bei dieser Veranstaltung erwarten würde, dennoch waren alle gespannt und neugierig auf die Erzählungen des 95-Jährigen. Nachdem wir mit dem Bus in Dachau angekommen waren und einen kurzen Fußweg zurückgelegt hatten, trafen wir am Veranstaltungsort ein. Nach einigen einleitenden Worten von unserer Lehrkraft Frau Schauz begann Abba Naor seinen Vortrag mit einem für uns bemerkenswerten Einstieg, durch den uns Zuhörerinnen und -hörern deutlich wurde, dass man einen Menschen nicht anhand seines Aussehens, seiner Religion oder ethnischen Zugehörigkeit erkennen und beurteilen kann. Er berichtete über seine unbeschwerte Kindheit in Litauen, sein Leben in dem Ghetto Kaunas und seine anschließende Deportation in verschiedene Konzentrationslager. Seine Geschichte und auch Vortragsweise waren sehr berührend. Besonders ergreifend für uns war, als er berichtete, dass er nach der Befreiung durch die Alliierten seinen Vater, von welchem er getrennt worden war, wiedergefunden hat und auch den Kontakt zu zwei Freunden aus dem Konzentrationslager bis zu deren Lebensende halten konnte.
Alles in allem war der Vortrag sehr bewegend und eine einzigartige Erfahrung, die uns Schülerinnen und Schülern ermöglicht wurde.
Autorinnen: Julia Klein und Carolina Saracino (10a)
Fotograf: Tobias Michal